Bild: Grafik: www.bafoeg-fuer-alle.de, Neue BAföG-Kampagne des Landes-ASten-Treffen Grafik: www.bafoeg-fuer-alle.de
Studieren und Geld: Zwei Themen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben sollten und die sich noch weniger gegenseitig bedingen dürften. Doch die Realität sieht leider anders aus. Für quasi jedeN Studierenden spielt das Thema Geld, mal mehr und mal weniger, eine bedeutende Rolle. Wenn die Eltern nicht unterstützend aushelfen können und weitere Kriterien wie etwa in Regelzeit zu studieren, erfüllt werden, greift BAföG ein. Doch nur relativ wenige Studierende können die Kriterien für eine Unterstützung überhaupt erfüllen. Eine neue Kampagne des Landes-ASten-Treffen NRW (LAT NRW) soll das verändern. Sie fordert: BAföG für ALLE!
 
Die statistischen Zahlen belegen, was das LAT NRW kritisiert: Obwohl das Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz BAföG) eigentlich jedem/r, der/die gerne studieren möchte, dies auch ermöglichen sollte, werden bundesweit noch nicht einmal 20 Prozent der Studierenden nach diesem Gesetz gefördert. Während im Wintersemester 2010/2011 rund 2,2 Millionen Studierende in Deutschland immatrikuliert waren, bekamen monatlich und durchschnittlich nur etwa 419. 000 davon Gelder von den Förderungswerken. (Womit natürlich nicht gesagt ist, dass überhaupt alle Studierenden sich eine Förderung wünschen.)

Ohne Wenn und Aber!

Darum hat das LAT NRW die Kampagne „BAföG – ohne Wenn und Aber.“ gestartet. Vom 03. bis 14. Juni waren die AktivistInnen bereits an verschiedenen nordrhein-westfälischen Universitäten unterwegs und stellten die Kampagne vor. Zusätzlich wurde eine Petition an den Bundestag gerichtet, mit dem Ziel, so die Politik zum Handeln zu bringen. Unterschriftenlisten können im Internet ​unter www.bafoeg-fuer-alle.de runtergeladen werden.

Ob jung oder alt: Wir brauchen das Geld!

Zunächst einmal lautet die Forderung, das BAföG eltern-, herkunfts- und altersunabhängig zu gestalten. „Studierende sind erwachsene Menschen, die sich frei und unabhängig bilden wollen. Sie sollten nicht vom Zufall der finanziellen Situation ihrer Eltern abhängig sein!“, heißt es zur Erklärung. Im Begründungsschreiben der Petition wird außerdem die Altersgrenze kritisiert: „Leistungen nur Menschen in einem bestimmten Altersspektrum zu gewähren, ist nicht nur diskriminierend auf Basis des biologischen Alters, sondern widerspricht auch dem Ziel (unter anderem des Bologna-Prozesses) lebenslanges Lernen als Grundsatz der Bildung in unserer Gesellschaft zu verankern“.
Auch soll eine automatische Inflationsbereinigung stattfinden: „Für einen Höchstsatz von 224, 00 Euro monatlich (Mietsatz nach BAföG, Anm. d. Red.) ist in den meisten Universitäts- und Hochschulstädten kein Zimmer mehr zu bekommen – nicht einmal in denen der Studierendenwerke“, konstatieren die AktivistInnen. Außerdem soll das geforderte BAföG statt als Darlehen nunmehr als Vollzuschuss und auch nach Ende der „Regelstudienzeit“ gezahlt werden. Radikale Änderungen also, die das LAT NRW anstrebt.

Sozialen Aufstieg fördern!

„Das BAföG kann das Mittel für den sozialen Aufstieg sein – aber genau das ist es im Moment nicht“, lautet das Fazit der AktivistInnen. Ob sie es schaffen werden, ihre Forderungen durchzusetzen, bleibt ungewiss. Wer die Kampagne unterstützen und damit ein Zeichen für eine bessere und gerechtere Studienförderung setzen möchte, der sollte seine Stimme nutzen und sich an der Petition beteiligen. 
 
www.bafoeg-fuer-alle.de

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