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Während sich Ministerin Svenja Schulze klar für die Abschaffung der Latinumspflicht aussprach und das Engagement der StudierendenvertreterInnen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem Rektorat lobte, machte sie jedoch den Studierenden und dem Rektorat in den anderen angesprochenen Bereichen nur wenig Hoffnung auf baldige Verbesserungen. So wies sie darauf hin, dass es an allen Hochschulen in NRW Finanzprobleme gebe, die frühestens im Frühjahr mit dem Bund angegangen werden können. Darüber hinaus erhalte die RUB bereits ausreichend finanzielle Mittel (dass das definitiv nicht der Fall ist, sieht man an der aktuellen Haushaltslage der RUB). So müssen in den nächsten Jahren 179,5 Stellen durch Nichtneubesetzung abgebaut werden (:bsz berichtete), um die Schulden der RUB nicht weiter in die Höhe zu treiben. Dies ist vor allem für kleine Studiengänge und Studiengänge mit vorwiegend älterem Personal fatal. Auch der kommende doppelte Abiturjahrgang trägt nicht gerade zur Entlastung der Haushaltsbudgets bei. Es wird befürchtet, dass besonders das Angebot sowie die Qualität der Lehre stark reduziert werden. Die Ministerin verwies jedoch lediglich auf die schriftliche Beantwortung der kleinen Anfrage der CDU im Landtag, die ihrer Meinung nach genügend Antworten auf die Fragen der Studierenden im Hinblick auf die Finanzlage der RUB liefere.

Bedingt befriedigt

Auch beim Thema Masterplatzresolution erhielten die Studierenden nur bedingt befriedigende Antworten. So wurde lediglich auf den nächsten Hochschulpakt verwiesen, in dem wohl eine Erhöhung der Masterplatzfinanzierung geplant sei. Details hierzu nannte die Ministerin jedoch nicht. Auch auf die Bitte um ein weiteres Treffen wurde mit fadenscheinigen Ausreden (das Ministerium in Düsseldorf sei sehr hässlich, deshalb wäre es besser eine E-Mail zu schreiben) reagiert. Der Vorschlag, einen gemeinsamen Workshop mit VertreterInnen der Studierendenschaft, dem Rektorat und dem Ministerium zu organisieren, wurde von  Svenja Schulze zwar begrüßt, jedoch machte sie den StudierendenvertreterInnen auch klar, dass sie selbst wohl nicht daran teilnehmen würde. Sie sagte aber zu, dass eine Person aus dem Ministerium in jedem Fall da sein werde.

Ernüchterung bei wichtigen Themen

Alles in Allem war das Gespräch – insbesondere für die StudierendenvertreterInnen – sehr ernüchternd. Besonders enttäuscht zeigte sich der AStA vom Rektorat, das in einem Vorbereitungstreffen mit den StudierendenvertreterInnen diesen Rückhalt und Unterstützung zusagte. Diesem Versprechen kam das Rektorat nur bedingt nach, obwohl bisherige Treffen zwischen den StudierendenvertreterInnen und dem Rektorat zum Thema „Finanzlage der RUB“ und „PCB-Belastung“ eine gute Zusammenarbeit erhoffen ließen. Stattdessen wurde bei der anschließenden Veranstaltung zum doppelten Abiturjahrgang eine „Lobeshymne“ auf das Ministerium und die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Ministerium „gesungen“. Nicht ein einziges Wort der Kritik, beispielsweise im Umgang mit der Finanzlage wurde laut, stattdessen scherzte man gemeinsam und bewies einmal mehr: Wenn es wirklich darauf ankommt, sind es die Studierenden, die den Mumm haben, kritische Worte auch gegenüber „Autoritätspersonen“ zu äußern und mit Herzblut für eine wichtige Sache zu kämpfen. Wie schön wäre es, wenn auch die VertreterInnen des Rektorats sich (wieder) bewusst würden, dass es in manchen Fällen besser ist, Zähne zu zeigen, anstatt Probleme einfach nur bei Smalltalk und leckerem Buffet ‚wegzulächeln‘.
Dennoch wird es weiterhin eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Rektorat bei wichtigen Hochschulthemen geben. „Denn nur gemeinsam können wir die aktuellen Probleme der RUB lösen“ meint der AStA-Vorsitzende Dirk Loose. „Hierbei erhoffen wir uns tatkräftige Unterstützung seitens des Rektorats auch gegenüber dem Ministerium, denn der gute Wille allein ist nicht genug. Manchmal kommt man um’s ‚Kämpfen‘ nicht herum“.

Zur Autorin: Helena Patané ist AStA-Referentin im Referat für Öffentlichkeit und studentische Zusammenarbeit.

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