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Von Schokolade bis Holz

Die Messe „Fair 2010“ findet dieses Jahr erstmals in den Dortmunder Westfalenhallen statt. Als Ausstellung und Fachtagung präsentiert sie Produkte aus fairem Handel, die besonderes Augenmerk legen auf Bezahlung und Arbeitsbedingungen in der Produktion. Die Produktpalette geht von den ganz klassischen Fairtrade-Produkten wie Kaffee, Tee und Schokolade bis hin zu Kleidung, Blumen, Kosmetik und Holz.

Endlich umgedacht

Nach Angaben von Transfair e.V., dem wohl bekanntesten Siegel im Bereich fair gehandelter Produkte, ist der Umsatz in diesem Bereich in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Der Umsatz von Produkten, die das Siegel „Fairtrade“ tragen, sei im Jahr 2009 weltweit auf 3,4 Milliarden Euro zu beziffern. Deutschland beteiligte sich letztes Jahr mit 267 Millionen Euro an diesem Unsatzhoch. Über 30.000 Geschäfte, Welt- und Bioläden in Deutschland führen mittlerweile Fairtrade-Waren. Es handelt sich also bei weitem nicht mehr um einen kleinen Nebenmarkt für ein rein alternatives Publikum. Anscheinend haben Welthunger, Lebensmittelskandale und Klimawandel die Menschen zum Umdenken bewegt.

Fair zum Planeten

Eine Entwicklung, die dem Planeten zum Vorteil gereichen wird: Denn bei der Produktion einer herkömmlichen Jeans oder eines T-Shirts werden mehrere Tausend Liter Wasser verbraucht. 25 Prozent aller weltweit verwendeten Insektizide und 10 Prozent der Pestizide werden zurzeit im Baumwollanbau verwendet. Doch fair gehandelt heißt nicht nur umweltbewusst. Auch die Bauern, welche die Baumwolle anbauen, profitieren von der Idee und werden für ihre Arbeit angemessen bezahlt, so dass die Subventionen in Europa und den USA BaumwolllandwirtInnen in Indien und Afrika nicht länger in die Armut treiben. Die Fairhandelsbewegung geht aber noch weiter: Sie unterstützt die ProduzentInnen auch bei der Umstellung auf eine kontrolliert biologische Erzeugung.

Optische Verbesserung

Aber nicht nur das plötzlich erwachte grüne Gewissen wird ein Grund für die „Öko-Welle“ sein. Auch die Tatsache, dass die Produkte aus fairem Handel sich qualitativ und optisch deutlich verbessert haben, wird eine Rolle spielen: Sie sind auf einmal „in“ und absolut salonfähig. Labels wie Fairliebt, fairtragen, Greenality, Göttin des Glücks, Pants to poverty oder Switcher gehören jungen Designer­Innen, die bewusst einen anderen Weg eingeschlagen haben. Sie beweisen, dass Wirtschaftlichkeit und Ethik gut miteinander zu verbinden sind, produzieren faire Kleidung, zum Teil sogar mit Bio-Siegel, und bieten sie zu erschwinglichen Preisen an. Auf der Fair 2010 kann man diese und andere DesignerInnen mit ihren fair gehandelten Produkten anschauen und ausprobieren: Von Modenschau über Kosmetikvorführungen bis zum Schokoladenseminar.

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