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Fehlende Aufklärung am Philosophischen Institut – ein eher seltener Zustand, sollte man meinen. Doch derzeit plant man an der RUB, neben dem jetzigen Philosophischen Institut, noch ein zweites mit stärkerer Ausrichtung auf systematische und theoretische Philosophie aufzubauen. Dies wurde dem Institut vor zwei Wochen von Rektor Elmar Weiler mitgeteilt. Noch nähren vor allem Informationslücken die Befürchtungen der Studierenden: Welche Folgen hat eine Aufteilung für die Lehre, die Organisation des Studiums und letztlich auch für das Klima am Institut? Bekanntlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Die Aufteilung in „Institut I“ und „Institut II“ sei in keiner Weise hierarchisch, sondern als Gleichberechtigung zu verstehen.
Ruf nach Bielefeld
Der Anlass, nicht aber der Grund für die Entscheidung zu Institut II bestand darin, dass der Inhaber des Bochumer Lehrstuhls für Philosophie des Geistes, Prof. Dr. Albert Newen, einen Ruf an die Uni Bielefeld erhalten hatte, um dort den Lehrstuhl Prof. Dr. Ansgar Beckermanns zu übernehmen. Daraufhin trat man an der Ruhr-Uni mit Herrn Newen in Verhandlungen um seinen Verbleib. Das Endresultat beinhaltet derweil neben dem Beschluss, dass Herr Newen den Bochumer PhilosophInnen erhalten bleiben wird, auch die Pläne für das neue Institut.
Entwicklungspotential
Es wird betont, dass die beiden Institute auch künftig formal gleichberechtigt sein und weiterhin eine gemeinschaftliche Lehrorganisation für alle laufenden Studiengänge bleiben sollen. Die Studierenden haben also zunächst keine Änderungen zu befürchten. Die Unterschiede zwischen den Instituten beschränken sich lediglich auf die jeweilige Ausrichtung der beiden Bereiche.
Davon betroffen sind also Forschung, Drittmittelprojekte, Spezial-Master und Promotionsförderungsprogramme. Des Weiteren besteht die Chance auf ein gemeinsames Graduiertenförderungskolleg. Auf Institutsebene bleibt die Teilung also eher sekundär. Betrachtet man den Standort Bochum jedoch auf der Ebene der Ruhr-Allianz ,birgt die Teilung die Chance, nicht nur neben den Philosophischen Instituten der Humboldt Universität zu Berlin und der Ludwigs-Maximilians-Universität München bestehen zu können, sondern jene in Vielfalt oder Qualität noch zu übertreffen.
Letzte Fragen
Die Studierenden wünschen sich, dass nun auch der Fachschaftsrat bei der Vertretung der studentischen Interessen stärker aktiv wird und sich für die Aufklärung der aufgekommenen Fragen einsetzt. Anders als für Sokrates ist Nicht-Wissen in diesem Fall wohl eher kein Zugewinn.
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