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Leichter Nieselregen fiel vom Düsseldorfer Himmel, als mehrere übervolle Züge aus allen Teilen des Landes in der Landeshauptstadt ankamen. Als gegen 13.30 die Kundgebung begann, zeigte Petrus ein Einsinnen und die Sonne vertrieb die Wolken. Schnell wurde es wärmer, auf der Straße wurde es heiß: SchülerInnen- und Studierendenvertretung hatten aufgerufen, gegen das Abitur nach 8 Jahren, gegen zu große Klassen, gegen Studiengebühren, gegen Bologna zu protestieren. rvs

Laute Stimmen und müde Füße

Während die Stimmung bei den Protestierenden gut war, zeigten vereinzelte PassantInnen wenig Verständnis. Als der Demo-Zug auf der Nobeleinkaufsmeile „Kö“ zum stehen blieb, drehten nicht wenige Gäste der dortigen Gastronomie den Demonstrierenden den Rücken zu. Von der Straßenblockade aufgebracht äußerte ein Passant, der mit seinem auf der gerade abgesperrten Königsallee geparkten Ferrari weg fahren solle, lautstark den Wunsch, die Demonstranten mit Wasserwerfern fort zu spülen. Diesen Wunsch kam die zahlreich, insbesondere auch aus Bochum angereiste, Polizei nicht nach. Mehrere Hundertschaften begleiteten den Demonstrationszug und sorgten für ein „reibungslosen Ablauf“, so ein Polizeisprecher. Zumindest bis zur Heinrich Heine Allee. Während der Demonstrationszug nach einer kurzen Zwischenkundgebung weiter zog, hielten ca. 300 TeilnehmerInnen die Kreuzung weiter besetzt. Bis 19 Uhr dauerte dann die Räumung der Kreuzung durch die Polizei. „wir haben die Demonstrierenden mehrfach aufgefordert die Kreuzung wieder freizugeben“, so der Polizeisprecher. „Als dies erfolglos blieb haben wir die Besetzer eingeschlossen und abtransportiert.“ 137 Personen wurden durchsucht und in die Gefangenensammelstelle verbracht. Nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung und zum Teil mehreren Stunden in Polizeigewahrsam sind mittlerweile alle wieder auf freien Fuß.
rvs
Auf dem Burgplatz am Rhein endete die Demo mit einer Abschlusskundgebung direkt am Rhein. Redebeiträge von Schülervertretungen, Gewerkschaften und einem schwedischen Austausch-Elch, dem Maskottchen des Streiks endete die Bildungsstreikwoche. „Wir haben gezeigt, dass SchülerInnen und Studierende mit der Politik nicht zufrieden sind und dafür auf die Straße gehen“, sagte Karsten Finke, Vorsitzender des AStA-Bochum und Mitbesetzer an der Heine-Allee. „Diese Woche war ein gelungener Anfang, damit Düsseldorf versteht, dass wir es nicht zulassen, dass eine falsche Bildungspolitik unsere Zukunft kaputt macht.“

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