An der Uni Krefeld gibt es einen Stausee. So nennt man am Niederrhein die 6,5 Millionen Euro Studiengebühren, die sich seit 2007 angesammelt haben, ohne dass es zeitnahe Ausgabepläne gibt. Der Stausee empört nicht nur die Studierendenschaft, sondern auch Minister Pinkwart. Der befahl nun, einen Teil des Geldes gefälligst bis zum Jahresende auszugeben. Auch einen griffigen Slogan hatte der Innovationsminister parat: „Studentengeld gehört nicht in den Sparstrumpf!“ Die Eingabe von oben sorgte für hektische Betriebsamkeit in Krefeld. Plötzlich müssen etwa zwei Millionen Euro irgendwie raus. Profitieren können von dem sommerlichen Dezemberfieber wohl vor allem naturwissenschaftliche Laboratorien. Das Investitionsfeuerwerk sorgt trotz Pinkwarts Bemühungen für neuen Unmut in der Studierendenschaft. Immerhin hatte sich der Krefelder Senat genau wie in Bochum erst jüngst geweigert, die Gebühren zu halbieren – trotz „Stausee“. Dass nun Millionen Euro quasi über Nacht und ohne Absprache mit der Studierendenschaft ausgegeben werden, wirft ein schlechtes Licht auf die Mitspracherechte der GebührenzahlerInnen.

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