Bild:

Verluste zwischen 30 und 40 Milliarden Dollar pro Geschäftsjahr sind selbst für einen der größten Konzerne der Welt nur schwer zu verkraften und so dreht sich beim Autobauer aus Detroit derzeit alles darum, unprofitable Segmente zu schließen oder zu „sanieren“. Was dies konkret für Opel bedeutet, wird zwar seit geraumer Zeit diskutiert, Gewissheit gibt es jedoch keineswegs.

Rettungskonzept unzureichend?

Auf 217 Seiten schilderten Opel-Management und der Betriebsrat in einem gemeinsamen Konzeptpapier, wie sie sich die Rettung von Opel unter Zuhilfenahme von Staatsmitteln vorstellen. Doch die Reaktion aus Berlin war wenig erfreulich. Als „völlig unzureichend“ wurde das Konzept eingestuft. Die Gründe dafür liegen einerseits darin, dass das Papier keine konkreten Zahlen nennt und so ungewiss bleibt, ob selbst bei staatlicher Hilfe tausende ArbeitnehmerInnen ihre Stelle verlieren würden. Auf der anderen Seite ist noch nicht geklärt, inwieweit eine Herauslösung von Opel aus den Strukturen des GM-Konzerns realisierbar ist. Schließlich liegen die Patente direkt bei GM und sollen bereits im Zuge der Krise an die US-Regierung verpfändet worden sein. Denkbar ist also, dass die Konzernsparte Opel eingestellt wird, die Marke und einzelne Modelle jedoch in anderen Firmensegmenten (zum Beispiel bei Daewoo in Südkorea) fortbestehen. Eine Sanierung von Opel wäre in diesem Fall beinahe unmöglich, da bis auf die Werks- und Produktionsinfrastruktur alles in der Hand von GM bliebe.

Ist das Ende von Opel bereits besiegelt?

Spürbar ist die Krise auch bereits beim Internationalen Technischen Entwicklungszentrum (ITEZ) in Rüsselsheim. Nach der Entwicklung der Modelle Meriva und Zafira gibt es keine weiteren Großaufträge der Konzernmutter. Neue Opelmodelle könnten so also bereits bei anderen GM-Töchtern produziert werden. Opelchef Hans Demant bemüht sich derweil bereits um externe Aufträge, um einen Einstieg für die Bundesregierung attraktiver zu gestalten. Dass Opel aber in seiner heutigen Form Teil von General Motors bleibt, scheint inzwischen nahezu ausgeschlossen. Die zentrale Frage lautet nun, ob und wie die Arbeitsplätze an den fünf Standorten in der Bundesrepublik und den weiteren fünf Werken im Ausland langfristig gesichert werden können. Elementar bleibt hier das Entgegenkommen seitens GM, um einen selbständigen oder immerhin weniger abhängigen Opelkonzern zu schaffen. Ob GM in der schwersten Krise der Firmengeschichte allerdings bereit ist, beispielsweise einzelne Patente an Opel zurückzugeben, bleibt sehr fraglich. Die Angst um den Arbeitsplatz wird in Bochum und den neun weiteren Standorten so schnell also nicht verfliegen…

0 comments

You must be logged in to post a comment.