Frisch von der Uni und mit Hochschulabschlüssen versehen, die nicht gerade dazu prädestinierten, Fernsehstars zu werden (Medizin, Jura, Geschichte) erfanden die sechs ein neues Genre. Es sollte völlig unvorhersehbar und immer neu sein. Sie kombinierten gelehrte Anspielungen zum Beispiel auf aktuelle Geschehnisse der Politik mit bodenlosen Scherzen und gezielten Geschmacklosigkeiten und brachten es auf 45 mittlerweile zum Kult avancierten Folgen, die in der ganzen Welt von zahllosen Fans geliebt werden: Sketche mit und über alles, für die einen zum Totlachen komisch, für die anderen total unverständlich.Â

Vom Fernsehen zum Kino

Nach dem stetig wachsenden Erfolg der Serie folgten drei Filme: Ihr erster Film „And now for something completely different“ entsprach dem Stil der Serie und bestand aus einzelnen Sketchen. Direkt im Anschluss drehten sie „Die Ritter der Kokosnuss“ und machten damit die klappernde Kokosnuss salonfähig. Außerdem hätten Pferde das Budget des Films gesprengt. Sie spielten gekonnt mit der britischen Mythologie und schafften den Sprung weg von den Sketchen und hin zu einem Film mit durchgehender Handlung mit Bravur. Das Publikum war so begeistert, dass sie direkt zum nächsten Film übergehen konnten.

Life of Brian

1979 drehten die Pythons ihr wohl berühmtestes Werk: „Das Leben des Brian“. Ein Film über den jungen Brian, der in der gleichen Nacht wie Jesus geboren wird und wie der Sohn Gottes nahe Jerusalem aufwächst.
Auch wenn die Pythons in diesem Film keine Kritik an Gott oder der Kirche äußern, wurde der Film doch in vielen Kinos in England nicht gespielt und die Fans mieteten sich Busse, um in benachbarte Orte zu fahren um den Film zu sehen.
Eine der wohl bekanntesten Szenen aus diesem Film ist die letzte: Die Hauptperson wird gekreuzigt und einer der mit ihm Gekreuzigten singt „Always look on the brigth side of life!“ Mit diesem Lied schafften die Pythons es sogar in die Charts.
Dieser Film erlangte völlig zu Recht Kultstatus. Er beschäftigt sich vor historischer Kulisse mit Themen wie: Frauenrechte, Fandom, Individualität, Terrorismus und Respekt, um hier nur einige zu nennen und ist trotzdem so komisch, dass man vor lachen fast die nächste Szene verpasst. Wenn man den typischen Humor der Pythons mag, denn Pythonhumor ist speziell. Er ist sogar so speziell, dass er in englischen Wörterbüchern mit einem eigenen Wort umschrieben wird: pythonesk.

Und danach?

Diese Erfolge sind nun schon einige Zeit her. Serie und Filme haben sich einen Kultstatus erarbeitet und sind im Internet, als Computerspiele und als DVDs präsent wie eh und je. Auch die einzelnen Pythons haben in ihrer „Nach-Python“-Zeit großartiges geleistet. Zum Beispiel hat John Cleese mit seiner Comedy-Serie „Fawlty Towers“ seine Fans sehr erfreut und Michael Palin hat für die BBC die ganze Welt bereist und in unvergleichlicher Weise von seinen Abenteuern berichtet.
Und auch die „wahre Pythonmania“ stirbt nie: Eric Idle hat das Buch zu einem Python Musical geschrieben, dass in New York und London schon erfolgreich war. Und jetzt gibt es „Spamalot“ auch im Kölner Musical Dome.

Spamalot

Der Titel geht zurück auf die Vorliebe der Pythons für Schweinefleisch aus der Dose: Spam. In „Ritter der Kokosnuss“ sangen die Tafelritter im Chor: „We‘re Knights of the Round Table. We dance whene‘er we‘re able. …We dine well here in Camelot. We eat ham and jam and spam a lot.” Dieses Lied taucht unter anderem natürlich auch im Musical auf, denn hier ist ebenfalls König Artus die Hauptperson. Er sucht erst Ritter, dann den Heiligen Gral und findet unterwegs einiges mehr: Von Schwalben eingeflogene Kokosnüsse, die Schöne aus dem Schilf, hohle hölzerne Hasen, kriegführende Franzosen, männliche Jungfrauen, die Ritter, die „NI“ sagen und natürlich Tim den Zauberer.
Doch dies wäre kein Python-Musical, würden nicht Seitenhiebe in alle Richtungen ausgeteilt werden, und so nimmt dieses Musical, trotz oder gerade wegen seiner hervorragenden SängerInnen und DarstellerInnen alle Musicals dieser Welt gekonnt auf die Schippe.
Auch die Auswahl der Schauspieler, ihre optische Ähnlichkeit mit den einzelnen Pythons und die Fähigkeit manches Darstellers, auch die obstrusesten Gesten der britischen Komikertruppe nachzuahmen, ist wirklich hervorragend.
Alles in allem kann man sagen, das Musical ist wirklich gelungen, und wenn man über Monty Python lachen kann, so hat man auch im Musical-Dome in Köln zwei wirklich vergnügliche Stunden. Schade nur, dass in Deutschland sogar die Liedtexte fast ganz übersetzt worden sind.

Infos unter: www.spamalot.de
Karten gibt es für Nicht Studis ab 24,90 Euro.
Für Studierende werden Karten der Preiskategorien zwei, drei und vier um 30 Prozent ermäßigt, z.B. von 47,90 Euro auf 36,45 Euro.
Aber Achtung: Die günstigste Kategorie ist schon bis in den Mai hinein fast ausverkauft!
Tickets unter: 0211 / 73 44 -120

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