Die Loveparade 2009 in Bochum steht möglicherweise vor dem Aus. Noch immer hat die Stadt kein Konzept vorgelegt, wie und wo die Großveranstaltung stattfinden soll. Auch zur Belastbarkeit des Bus- und Bahnverkehrs liegen noch keine Daten von der Verwaltung vor. „Damit scheint eine der elementaren Voraussetzungen für die Durchführung der Loveparade noch immer nicht geklärt zu sein”, kommentiert Ratsmitglied Wolfgang Cordes die Lage. „Auch zur Veranstaltungsstrecke und dem Platz der Abschlusskundgebung können noch keine Angaben gemacht werden. Alles deutet darauf hin, dass die Loveparade in Bochum nicht durchgeführt werden kann.“ Seit 2007 findet die „größte Tanzveranstaltung der Welt“ im Ruhrgebiet statt und brach in diesem Jahr mit rund 1,6 Millionen Teilnehmenden in Dortmund sogar die Rekordzahlen aus Berlin. Doch sowohl in Dortmund als auch vergangenes Jahr in Essen zeigten sich alarmierende infrastrukturelle Schwierigkeiten. Wie diese Belastung im deutlich kleineren Bochum zu meistern ist, weiß bisher offenbar niemand. Das Ruhrgebiet mag sich nach außen gern als eine Ruhrmetropole darstellen, doch die polyzentrische Struktur des Ballungsraums führt eine Vergleichbarkeit mit Berlin ad absurdum. Dass diese Erkenntnis gerade in Bochum noch nicht überall angekommen ist, dürfte allerdings nicht neu sein. Ob die Stadt rechtzeitig reagiert und gegebenenfalls nach Alternativen Ausschau hält, ist zurzeit noch ungewiss.

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