Insgesamt wurden vergangenes Jahr nur 494.000 Studierende mit durchschnittlich 375 Euro monatlich gefördert. Im Jahr 2005 waren es noch 507.000 – obwohl die Zahl der SchulabgängerInnen damals um etwa 5,6 Prozent geringer war als heute. Was den VerfechterInnen eines möglichst wenig sozial selektiven Hochschulzugangs zusätzliche Sorgenfalten bereitet haben dürfte, wird die Finanzminister von Bund und Ländern gefreut haben: Sie sparten im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 48 Millionen Euro.

In den vergangenen sieben Jahren ist die Ausbildungsförderung nicht erhöht worden, obwohl die Lebenshaltungskosten beständig angestiegen sind. Eine „Trendumkehr“ bei der Zahl der Geförderten verspricht das Bundesbildungsministerium jetzt großmundig durch die zehnprozentige Erhöhung der Bedarfssätze. Dabei wird jedoch verschwiegen, dass damit noch nicht einmal die Inflation seit dem Jahr 2001 ausgeglichen wird. Vergleicht man die allgemeine Preissteigerung mit der aktuellen BaföG-Erhöhung, ist festzustellen: Auch nach der Reform werden die BaföG-EmpfängerInnen gut drei Prozent weniger Kaufkraft in der Tasche haben als vor sieben Jahren.

Trotz dieser weiterhin keineswegs zufriedenstellenden Situation: Der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks Achim Meyer auf der Heyde fordert alle StudienanfängerInnen dazu auf, einen Antrag zu stellen: „Wer studiert, sollte auch einen BAföG-Antrag stellen. Nur so ist gesichert, dass eine mögliche Förderung auch realisiert wird. Zumal das BAföG in der Regel zur Hälfte als Zuschuss gewährt wird.“

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