Kill Knut

Vegetarier sind Mörder!, hallt es einem entgegen, wenn man sich auf die Suche nach den Verursachern des Aufrufs zur Hinrichtung des kleinen süßen knuddeligen Eisbären im Berliner Zoo macht. Von extrem fragwürdigen „Rechten für Tiere“ ist zu lesen, und man fragt sich zwangsläufig, ob Knut, wenn er wüsste was für ein Hype um ihn gemacht wird oder er sich seine Klingeltöne anhören müsste, sich nicht das Recht auf Selbstmord einklagen wollte.

Die Moral eines Menschen kann man daran ablesen, wie er mit seinen Untergebenen umgeht, heißt es in einem Sprichwort. Ich frage mich ob sich im Fall Knut irgendjemand wirklich moralisch verhalten hat, oder verhalten konnte. Er musste für alles herhalten, was wir zur Zeit an Problemen haben. Da wäre die Politik der Großen Koalition, die für alle so langweilig erscheint, dass eine solche Geschichte erst aufkommen kann. Da wären die Medien, die ohne Skrupel alles tun um alle zu verdummen. Da wären die möchtegern-Popstars, die aus allem einen Hit machen möchten. Da wären die Klingeltonhersteller, über die man sich schon gar nicht mehr aufregen möchte. Da wäre der Klimawandel, der es demnächst notwendig macht alle Eisbären in den großen schönen Skihallen unterzubringen, weil die Pole schmelzen. Und nicht zu vergessen das Bildungssystem, welches ohne Tiere wie Knut zugrunde gehen muss, weil man keine Zooausflüge mehr machen kann.

Da man mich, als Vegetarier, schon als Mörder bezeichnet, ist es sicher kein schlimmeres Verbrechen, wenn ich jetzt hier zum Mord aufrufe. Ich sage: Kill Knut! Wenn schon nicht durch einen Kopfschuß, dann doch mindestens in euren Köpfen. Es gibt Wichtigeres und Sinnvolleres zu tun, als sich um einen verdammten Eisbären zu kümmern, sei er auch noch so süß und knuddelig. Ihr müsst sogar nicht gleich mit so sinnvollen Dingen wie Umwelt- und Klimaschutz, oder der Abschaffung des Kapitalismus anfangen. So etwas Simples wie das Studium fertig bringen oder mal die WG putzen, reicht in meinen Augen schon, um einem die Nichtigkeit von Knut vor Augen zu führen.

Spätestens in ein paar Wochen kommt er dann hoffentlich endlich auf den Friedhof der Kuscheltiere, zusammen mit Sammy, dem Kayman, den Greenpeacewalen, den BSE-Kühen, Dolly, dem Klonschaf, den Kanzlergänsen, den schwulen Pinguinen, dem Schwan auf dem Aasee in Münster, der Maus mit drei Ohren, dem Themse Wal und allen anderen Pausenfüllern. Auch wenn es traurig ist, so wird es doch bald sicher wieder ein neues Tier geben, welches nichts für seinen Ruhm kann. Wie wäre es z.B. mit Harry, dem haarigen Hering, Bill, dem Bleifuß-Büffel oder Silvio, dem sabbernden Säbelzahntiger.

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