Bekanntlich sind Hörsäle die besten Schlafplätze der Welt, und jedeR StudentIn hat schon einmal die Vorlesung für das Nachholen des am Wochenende, durch übermäßigen Alkoholkonsum verminderten, Schlafes genutzt, doch wahrscheinlich hat sich kaum eineR schon ausreichend Gedanken über diese schönste Hauptsache der Welt gemacht.

Unter Schlaf versteht man den regelmäßigen Ruhezustand der meisten Lebewesen (manch einE StudentIn besteht darauf in der Vergangenheit die ein oder andere Klausur auch ohne Schlaf bestanden zu haben), wobei physiologische Vorgänge, wie Kreislauf, Atmung und Puls verlangsamt sind und man schwächer auf äußere Reize reagiert (nicht zu Verwechseln mit einem Alkoholrausch!). Wohlgemerkt (hier der Unterschied zum Bacardi-Feeling) ist das Gehirn durchgehend elektrisch aktiv.Wenn man denn nun die Sitzbank in eine angenehme Position geruckelt und das nötige Kopfkissen nicht vergessen hat, kann man sich getrost in die weiten Welten des Traumlandes begeben.
Das erste Stadium ist ein recht leichter Schlaf, während dem man auch noch ohne Probleme vom Banknachbarn geweckt werden kann. Man sollte jedoch beachten, dass in diesem Stadium Traumphasen auftreten können, das heißt: man sollte dem Professor oder der Professorin nicht sofort auf eine Frage antworten, es sei denn, das Seminar handelt eh von Alice im Wunderland. Des Weiteren wird dieses Stadium REM genannt, da es durch schnelle Augenbewegungen (rapid-eye-movement) gekennzeichnet ist. Es treten Unregelmäßigkeiten bei Puls, Atmung und Blutdruck auf, die Körpertemperatur kann kaum noch kontrolliert werden (also am Besten einen Pulli einpacken).
Diese erste Phase des Schlafens tritt im Laufe des gesamten Schlafes noch vier bis fünfmal auf und nimmt circa neunzig Minuten (in der Regel sind das 25 Prozent) ein. Die Gesamtdauer der Phase beträgt fünf bis zwanzig Minuten und wiederholt sich in 70-120 Minuten-Abständen. Während einer Vorlesung erlebt man selbiges ergo nur einmal. Blockveranstaltungen sind hier ausgenommen.
Die weiteren drei Phasen wechseln sich mit Phase eins ab und lassen sich ziemlich kurz beschreiben. Die Augenbewegungen sind nicht mehr so schnell (SEM = slow-eye-movement bzw. NREM = non-rapid-eye-movement) und das gesamte Schlafbild ist ruhiger. Schließlich kann ein menschliches (besonders ein studentisches) Gehirn nicht immer auf Hochtouren laufen und braucht dementsprechend mal eine Pause.

Dream a little dream
Die Träume treten hauptsächlich im ersten Stadium auf, und selten kann man sich an sie erinnern, außer man wird mitten im Traum geweckt (siehe Alice im Wunderland). Auch kann man in den wenigsten Fällen jede Einzelheit wiedergeben.
Träume gelten in der Psychologie als direkte Straße ins Unbewusste (gruselig, wenn man bedenkt, dass man evtl. schon von einem Dozenten geträumt hat) und werden als besonderer Schlafzustand gesehen, da der Zustand ein paradoxer ist, schließlich schläft man, das Hirn ist aber wach (umgekehrt als in einem Seminar). Träume drücken Wünsche, Befürchtungen, Anliegen und Probleme des Träumenden aus (oder ein verworrenes Bild der Vorlesung), meist in einer bizarren Art und Weise. In seltenen Fällen kann der Betroffene Berührungen spüren, Gerüche wahrnehmen oder sogar schmecken, baut all dies dann aber in den Traum ein. Unser lieber Freund Freud meinte, dass Träume fast immer einen sexuellen Hintergrund haben, da die sexuelle Erregung in Traumphasen zunimmt (wundert euch nicht über einen Ständer, auch wenn ihr zwischen InformatikerInnen sitzt).
In Bezug auf Träume kann man abschließend noch verschiedene Traumarten unterscheiden. 1. Erlebnisträume: Verarbeitung von Tageserlebnissen, 2. Körperträume: gesundheitliche Störungen, Krankheiten kommen zum Ausdruck, 3. Angstträume: Verfolgungen/ Aggressionen/ Tod, 4. Glücksträume: Ausgleich für im Alltag erlebte Entbehrungen, 5. Wunschträume: Verdrängung/Entlastung, 6. Warnträume: kündigen Gefahr, Krankheit an; lassen sich aber durch Alltagswahrnehmungen erklären, 7. Präkognitive Träume: nehmen zukünftige Ereignisse vorweg und das luzide Träumen: lichtes Träumen – man weiß, dass man träumt.

Der frühe Vogel fängt
den Wurm
Schlafen und Träumen nimmt bekanntlich mit dem Alter ab. Junge Menschen schlafen länger und wundern sich, dass Senioren schon früh morgens die Supermärkte unsicher machen. Besonders spannend ist dies zu beobachten, wenn zwischen Studierenden und ProfessorInnen einige Jahrzehnte liegen und dieseR nicht einsehen will, warum seine ZuhörerInnen um 8 Uhr in der Früh noch nicht aufnahmebereit sind.
Zu guter Letzt sollte man noch das Schlafwandeln berücksichtigen, bei welchem der Wandelnde im Tiefschlaf unbewusste Aktivitäten ausübt, die emotional belastete Ereignisse aus dem Wachzustand widerspiegeln. Schlafwandeln tritt sowohl bei Jugendlichen, als auch bei Erwachsenen auf. Wer also ohne eigenes Zutun zur Uni wandelt und erst in der Vorlesung aufwacht, sollte sich mal ernsthaft Gedanken machen.  Â

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   m aw

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