Die neue AStA-Koalition schlägt hohe Wellen, sogar bis ins märkische Lüdenscheid, der Heimatstadt des Vorsitzenden Fabian Ferber, wo dieser ebenfalls Vorsitzender der Jusos ist.

In einer Pressemitteilung hatten die Lüdenscheider die Übertritte von fünf niedersächsischen Jusos aus der SPD zur Linkspartei zum Anlass genommen, Kritik an der Mutterpartei zu üben und auf Stadtverbandsebene die Trennung von Amt und Mandat zu fordern. Die SPD werde beliebig und vergreise, außerdem fänden kaum inhaltliche Diskussionen statt. Man dürfe nicht die Fundamental-Opposition der CDU unterstützen, sondern den Bürgermeister. In Lüdenscheid steht ein SPD-Bürgermeister einer schwarz-gelben Ratsmehrheit gegenüber.
Davon empört und auf den Schlips getreten fühlten sich die Amts- und Mandatsträger der Lüdenscheider Sozialdemokraten und warfen Ferber gegenüber der Westfälischen Rundschau „Doppelzüngigkeit“ vor. Auf der einen Seite paktiere er in Bochum mit dem Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), auf der anderen Seite fordere er eine Abgrenzung zur CDU. Dieser Spagat sei eine Frage der persönlichen Glaubwürdigkeit, die jeder mit sich selbst ausmachen müsse.
Ihren bisherigen Höhepunkt fand die Auseinandersetzung in einem Leserbrief einer Beisitzerin aus dem Lüdenscheider SPD-Vorstand, die Ferber eine respektlose Art und sogar Gewalttätigkeit unterstellte. Auffällig ist, dass die Verfasserin selbst als sachkundige Bürgerin im Stadtrat vertreten ist und ebenfalls von einer Trennung von Amt und Mandat betroffen wäre. Während das Lokalblatt „Lüdenscheider Nachrichten“ den Leserbrief abdruckte, weigerte sich die Westfälische Rundschau, offensichtlich aufgrund der Brisanz des Inhalts, ihm einen Platz in ihrer Zeitung einzuräumen. Er habe, so Ferber im Gespräch mit der bsz, bereits rechtliche Schritte eingeleitet. Es werde in der SPD systematisch versucht, junge Menschen, die sich engagieren wollten, kurz zu halten, aus Angst vor dem eigenen Machtverlust.

m abc

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