Am 23.10. hat im HZO 40 eine Podiumsdiskussion zur Verwendung der Studienbeiträge stattgefunden. Leider saßen im Auditorium ca. 30 Persönchen.
Die Podiumsdiskussion war angesetzt von 10-12 Uhr. Von c.t. oder s.t. hat keiner was gesagt.
Kurz vor 10: Insgesamt 15 Personen anwesend – das wird eine heiße Diskussion!
10:01 Uhr: wo sind sie denn alle?
10:02 Uhr: langsam trudelt man ein.
10:11 Uhr: von Diskussion keine Spur!
10:19 Uhr: es geht los!
An der Diskussion teilgenommen haben: Der Rektor, der Vorsitzende der Dekanenkonferenz, der Kanzler der RUB, der AStA-Vorsitzende, die Landesastenkoordinatorin, eine Vertreterin der Fachschaft BauIng, ein Vertreter der Fachschaft Jura, ein FSVK-Sprecher und der Organisator der Veranstaltung.
Der Moderator eröffnete die Diskussion mit einer kurzen Einführung zum Thema Studiengebühren. Diese können wir uns aber hier schenken – wer die letzte Ausgabe gelesen hat, weiß ja schon Bescheid. Die Diskussion sollte pünktlich um 12 Uhr beendet werden. Dem aufmerksamen Leser drängt sich schon hier die Frage auf, warum dann nicht pünktlich begonnen wurde.
Keine „langwierige“ Erfahrung
Der Rektor erklärte, dass es mit den Studienbeiträgen noch keine „langwierige Erfahrung“ gibt, die Satzung allerdings zahlreiche Befreiungstatbestände vorsieht und er im Ergebnis die Einführung der Studienbeiträge für erfolgreich hält. Anschließend ging er auf die „starken Aktivitäten auf dem Campus“ ein. Diese hätten nicht an den Studienbeiträgen gelegen, sondern zum einen daran, dass er das so gewollt hätte, weil die RUB „schmuddelig“ gewesen wäre und ein „Hausputz“ aufgrund der ExzellenzIni angestanden hätte – wenn Besuch kommt, putzt man halt.
Insgesamt standen der RUB für das SoSe 2007 8,4 Mio. Euro zur Verfügung, die an den Ausfallfonds, die Fakultäten und die zentrale Verwaltung verteilt wurden.
Er betonte ausdrücklich, dass man bemüht gewesen wäre, die Studienbeiträge für die Verbesserung der Lehre auszugeben. 44% der den Fakultäten zugewiesenen Mittel seien für die Betreuung der Studierenden aufgewendet worden und 34% für die Verbesserung der Infrastruktur. Man habe sich außerdem erfolgreich darum bemüht für die Verwaltung möglichst wenig in Anspruch zu nehmen (1,7%). Bravo! Insgesamt wurden ca. 50% der Gelder für eine Kompensation bereits bestehender Mankos verwendet und 50% für eine Verbesserung.
Für die Zukunft möchte er keine Routinen, sondern einen gewissenhaften Umgang mit diesem Thema. Außerdem hat die Universität seiner Meinung nach eine Verpflichtung, die Studienbedingungen zu verbessern. Man könne hier aber nicht von „Null auf Hundert“ gehen, sondern müsse eine stetige Verbesserung von Semester zu Semester anstreben.
Dem Asta-Vorsitzenden sind die „Studiengebühren“ zu hoch: das Geld kann nicht ausgegeben werden. Außerdem würden sie die Studierenden am Studieren hindern. Ihm fehlt zudem die Transparenz: Die Studierenden wüssten gar nicht, was mit dem Geld gemacht wird.
Im Weiteren bezogen die Teilnehmer Stellung: Studienbeiträge ja, über die Höhe müsse man reden, und auch die Satzung müsse dringend überholt werden: sie schränke die Verwendung der Studienbeiträge ein, insbesondere was das Verbot der „baulichen Maßnahmen“ betrifft.
Leider kamen aus den dünn besetzten Rängen nur vier Personen dran: Einer stach dadurch hervor, dass man das Thema Studienbeiträge kritisch sehen müsse: 500 Euro im Semester seien, aufgeteilt auf den Monat, zwar eine zusätzliche Belastung, aber keine besonders hohe, und da nur ca. 15% der Studierenden ihr Studium „komplett alleine“ finanzieren, sei das gar nicht so schlimm. Anscheinend stand der Gute mit seiner Meinung allein da. Der AStA-Vorsitzende wurde zum Held des Tages mit der Reaktion „15% sind 15% zu viel!!“ – Daumen hoch!
Am Ende betonte Elmar Weiler noch einmal, dass man „weg von den Maßnahmen“ und „hin zu den Zielen“ wolle. Man habe noch keine hinreichende Erfahrung – hoppla – kommt uns das nicht bekannt vor? Was eine eventuelle „Anpassung“ der Studienbeiträge betrifft, so gab es keine Antwort. Hier lag die Betonung des Rektors aber darauf, dass man sich hohe Ziele setzen und unbedingt die Studienbedingungen verbessern müsse.
Schön wäre es gewesen, wenn von unseren rund 32.000 Studierenden ein paar mehr den Weg ins HZO gefunden hätten. Denn wenn es ums Dagegen-Sein oder schimpfen geht, ist man ja auch gerne dabei.
Ansonsten bleibt zu hoffen, dass Herr Weiler seinen Worten auch Taten folgen lässt – wenn er die langwierigen Erfahrungen gesammelt hat.

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