„Glück ist….“

Das Studium, der Studierende an sich: ein schier undurchsichtig scheinendes Mysterium. Für die wissenschaftsfernen Teile der Bevölkerung stellt sich das Leben eines Studenten als „Dauerkaffeekränzchen“ dar.

Dauernde Semesterferien, unterbrochen nur von Aufenthalten in der Cafete oder der Mensa, Ausschlafen – und zwar jeden Tag -Â und täglich irgendwelche wilden Partys. Von Arbeit ist dabei nie die Rede. Wie stellt sich aber das Leben eines Studierenden auf dem Campus, also auf dem „Felde“, wirklich dar? Es soll nun endlich einmal aufgeräumt werden mit all den Klischees und bildhaft ein beliebiger Tag eines beliebigen Studierenden an einer beliebten Uni vorgestellt werden.
Morgens zu Unzeiten, die Stadt liegt noch im Nebel, kommt man an der Uni an und da der Fleißige Unmengen an Wissen mit sich herum trägt, braucht er ein Auto. Doch wohin damit?
„…ein Parkplatz“
Man passiert vier Parkhäuser, natürlich alle schon wieder überfüllt, vor allem seit die freundlichen Herren vom Baugewerbe mit Myriaden von Stangen und Pfeilern die Anzahl der Parkplätze dezent halbiert haben. Was tut man nicht alles gegen die Einsturzgefahr! Weiter geht’s zu den Parkplätzen hinter den Gebäuden, in der Hoffnung, vielleicht dort noch ein Örtchen für sich in Anspruch nehmen zu dürfen. Vielleicht auf dem Frauenparkplatz? Doch schon von weitem strahlt einen die Ampel in freudigem Rot an: alles voll! Man sieht wie die letzten Plätze besetzt werden und die Leute ihre Autos verlassen: nur Männer – seltsam!
„…ein Sitzplatz“
Endlich hat man ein Plätzchen für seine Kutsche gefunden (gefühlt in der nächsten Stadt) und schreitet wohlgemut in die heiligen Hallen. Die hervorragende Raumplanung und das ansprechende Ambiente ermöglichen es schon zu dieser Uhrzeit, soziale Kontakte zu knüpfen. Die gelben Bänke sind zwar alle schon voll, aber die petrol-farbene Treppe lockt, und so fügt man sich seinem Schicksal (eine Revolte kann schon mal zu gebrochenen Gebeinen führen), sich für die nächsten 1 ½ Stunden dort zu vergnügen. Eine kühle Brise von unten gibt es gratis dazu.
Subjektiv geschätzte Jahre und unzählige Seiten von nie wieder lesbaren Notizen später macht man sich endlich auf den Weg zur Mensa.
„…eine Mahlzeit“
Mit schon röhrendem Magen erreicht man die heiligsten aller Hallen, die neue Mensa (Fans des Düsseldorfer Flughafens fühlen sich hier zu Hause). Der Plan verspricht so Einiges. So stellt man sich hoffnungsfroh ganz hinten an, das Steak mit Pommes soll es heute sein; schließlich hat man sich nicht nur die ganze Woche darauf gefreut, sondern auch den halben Monat darauf gespart. Aber so ist das nun mal: man hat fest mit etwas gerechnet, doch die Gleichung geht nicht auf. Der nette junge Herr, den man charmanterweise noch vor gelassen hat, ergattert das letzte, das heiß ersehnte Stück Rind. Ein wenig Ostalgie kommt auf: stundenlanges Anstehen für nüscht. Es folgt ein verzweifelter Rückgriff auf die Pasta mit Pilzrahmsauce – bei der man sich immer wieder fragt, wo eigentlich der süßliche Beigeschmack herrührt… Mit flauem Gefühl in der Magengegend geht man zum Lehrstuhl um seine Klausur abzuholen. Der Blick der Sekretärin verrät Vieles, als sie die Klausur mit geschultem Blicke „scannt“, doch um ihren Gefühlen den richtigen Ausdruck zu verleihen, legt sie los: „Tja, dat war ja wohl mal gar nix!“
Glück ist gar nicht mal so selten, Glück wird überall beschert, vieles kann als Glück uns gelten, was das Leben uns so lehrt. Morgen wird alles besser!

amro
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