Bachelor of Bier and Bratwurst

Im Rahmen der Erstsemesterbegrüßung wurden zum Semesterbeginn im Audimax von Stefan Kuntz, seines Zeichens Sportdirektor beim VfL Bochum und ehemaliger Fußballprofi, Freikarten für das Heimspiel des Vereins für Leibesübungen gegen den Bundesligakonkurrenten aus Wolfsburg verteilt. Die Schlachtenbummler der bsz haben sich natürlich auch im Block des Erstipöbels eingefunden und eifrig über deren Wohlbefinden beim Stadionbesuch recherchiert.
Marinus (21),
Maschinenbau:
„Ich hab schon immer in Bochum gewohnt und interessiere mich eigentlich gar nicht sonderlich für Fußball. Mit Freunden war ich schon mal im Westfalenstadion, aber wenn es Freikarten gibt, schaut man sich natürlich gerne mal ein Spiel an. Meine Familie sympathisiert fußballerisch mit Schalke. Wenn’s mir heute großen Spaß macht, komme ich vielleicht öfter mal her und riskiere dafür, von meinen Eltern enterbt zu werden. Als Einheimischer hoffe ich natürlich schon, dass Bochum gewinnt.“
Gregor (25),
Jura:
„Pssst, ich bin gar nicht im ersten Semester, hab aber trotzdem ganz dreist eine Karte abgegriffen. Ich war schon ein paar mal hier im Stadion, bin ja auch seit Kindestagen VfL-Fan und freu mich da natürlich mit meinen Jungs riesig über Freikarten. Das gesparte Geld haben wir schon lange vor Anpfiff in Bier und Bratwurst investiert. Ich hoffe mal, dass wir endlich wieder ein Spiel gewinnen, sonst hängen wir richtig unten drin im Tabellenkeller. Ich tippe aber mal ganz pessimistisch auf ein Unentschieden.“
Carolin (20), Germanistik/Geschichte:
„Auch wenn man’s nicht glaubt, aber ich bin eigentlich jedes Wochenende hier. Mein Bruder, mein Vati und ich haben Dauerkarten für die Haupttribüne. Dadurch, dass ich jetzt aber eine Freikarte habe, kann meine Mutter mit meiner Dauerkarte endlich mal Stadionluft schnuppern. Alleine sitz ich natürlich nicht hier im Block, meine Kommilitonen kommen hoffentlich bald wieder vom Getränkestand, ich hab Durst! Hier auf der Westtribüne zu sitzen ist für mich quasi eine ganz neue Erfahrung. Irgendwie scheint man hier viel näher am Spielgeschehen zu sitzen. Bochum gewinnt heute natürlich haushoch, mindestens 3-0. Nächste Woche fahren wir sogar nach Duisburg zum Auswärtsspiel.“
Torben (21),
Elektrotechnik:
„Ich bin mit Kollegen aus dem Studium hier und musste fast weinen. Seit 13 Jahren bin ich regelmäßig im Ruhrstadion, und heute zum ersten Mal nicht in meiner geliebten Ostkurve. Ich hab meine Leute noch versucht zu überzeugen, unsere Freikarten zu verschenken und uns stattdessen, wie immer, in den Fanblock gegenüber zu stellen, aber da war nix zu machen und alleine wollte ich dann auch nicht rüber. Also werd ich mir heute erstmalig Profifußball im sitzen anschauen. Hoffentlich wird’s nicht allzu langweilig. Ich merk ja jetzt schon, dass hier so gut wie gar keine Stimmung ist, es ist eben nicht die Fankurve. Wünschen wir uns trotzdem mal ein schönes Spiel und endlich wieder einen Heimsieg, ich hab nämlich keine Lust, nächstes Jahr wieder Fans von Carl-Zeiss Jena oder Erzgebirge Aue zu beschimpfen.“
Das Spiel ging übrigens 5-3 für Bochum aus. Eine sensationelle und jetzt schon legendäre Leistung in Halbzeit Eins sorgte für einen 4-0 Pausenstand und ausgelassene Stimmung – auch in unserem Block, wie Torben später zugeben musste!
pxb

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