SP, AStA, Senat und FSVK – wenn Euch diese Institutionen beziehungsweise seltsamen Abkürzungen völlig fremd sind, dann seid Ihr gewiss nicht allein. Spätestens seit der Einführung von Bachelor/Master-Studiengängen bleibt der großen Mehrheit der Studierenden kaum Zeit, sich ausführlich mit dem universitären Leben außerhalb der Lehrveranstaltungen zu befassen. Die Tatsache, dass viele Studis zudem lange Wege in Kauf nehmen müssen, um zur Ruhr-Uni zu gelangen, stärkt auch nicht gerade die Bindung zum Campus. Doch eben diese wideren Umstände und schlechten Vorzeichen machen es dringend notwendig, frischen Wind in die Hochschulpolitik zu bringen. Was für die deutschen Handballer bei der Weltmeisterschaft im letzten Jahr galt, gilt hier noch viel mehr: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“

Senats- und Fakultätsratswahlen

Die nächste Möglichkeit, aktiv von seinen demokratischen Rechten an der Uni Gebrauch zu machen, sind die Wahlen zum Senat und den Fakultätsräten am 3. Juni. Die Fakultätsräte sind die zentralen Entscheidungsgremien der einzelnen Fachbereiche und entscheiden maßgeblich über Organisation des Studiums und der Forschung in Eurer Fakultät. In jedem Fakultätsrat sitzen auch drei Studierende, die Ihr wählen könnt! Der Senat, der am gleichen Tag neu gewählt wird, ist für allgemeine Angelegenheiten zuständig, die von fakultätsübergreifender und gesamtuniversitärer Bedeutung sind. Neben den HochschullehrerInnen, den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und den MitarbeiterInnen aus Verwaltung und Technik bilden auch die Studierenden eine Senatsfraktion. Diese besteht aus vier Mitgliedern, über deren Wahl Ihr zu entscheiden habt! Zwar bildet die studentische Fraktion nur eine Minderheit (vier von insgesamt 25 Sitzen), aber trotzdem ist es wichtig, gerade in der Auseinandersetzung mit weiteren VertreterInnen der Ruhr-Uni studentischen Interessen immer wieder Gehör zu verschaffen.

Studierendenparlament

Als direkte Vertretung der Studierendenschaft dient dessen Parlament (SP) mit seinen 35 Mitgliedern. Jeweils zu Beginn des Jahres könnt Ihr Eure Favoritin oder euren Favoriten für das Parlament wählen oder Euch natürlich auch selbst aufstellen lassen! Die KandidatInnen sind in so genannten Listen organisiert, die sich mit den Parteien auf anderen politischen Ebenen vergleichen lassen. Zum Teil stehen diese Listen auch den bekannten Parteien nahe, bei den letzten Wahlen traten jedoch mehrheitlich unabhängige Listen an. Ihr wählt aber nicht eine der Listen, sondern direkt eine/n der Studierenden. Diese Stimme kommt dann gleichzeitig der jeweiligen Liste zugute. Im Verhältnis der Stimmen werden die Sitze im Parlament verteilt. Wer für die Listen ins Parlament einzieht, entscheiden nun die Stimmen, die auf die einzelnen Personen entfallen sind. Ist das Parlament schließlich gewählt, wird möglichst schnell eine stabile Mehrheit zur Wahl des Allgemeinen Studierendenauschusses (AStA) gebildet. Der AStA setzt sich dann für studentische Interessen ein (wie zum Beispiel die Einführung des NRW-Tickets im Sommersemester 2008), bietet Beratungs- und Serviceleistungen, unterstützt und organisiert kulturelle und politische Veranstaltungen und bereichert das Uni-Leben mit seinen Wirtschaftsbetrieben (Kulturcafé, Kopierbetrieb und auch diese Zeitung, die Du gerade liest).
Die Fachschaftsräte und die FSVK

Gerade für StudienanfängerInnen sind die Fachschaftsräte (FSR) von besonderer Bedeutung. Wohl kaum ein Studierender der Ruhr-Uni kann behaupten, bisher nicht mit ihnen in Kontakt gekommen zu sein. Sowohl zu Beginn als auch im Laufe des Studiums ergeben sich viele Probleme, die unmittelbar mit den Fächern in Verbindung stehen, die Ihr studiert. Welche Veranstaltungen muss ich belegen? Was kann ich machen, wenn ich die Prüfung nicht bestehe, und wo gibt es diese ominösen Scheine? Hier stehen Euch die Fachschaftsräte mit Rat und Tat zur Seite! Mindestens einmal im Jahr veranstaltet jede Fachschaft eine Vollversammlung, zu der alle Studierenden dieses Fachs eingeladen sind. Hier wählt Ihr auch Eure Fachschaftsräte beziehungsweise lasst Euch selbst in den FSR wählen. Dann könnt Ihr Euch für die Dauer Eurer „Amtszeit“ in der Regel auch von den Studiengebühren befreien lassen. Das Gleiche gilt auch für die Mitgliedschaft im Parlament, dem AStA, dem Senat oder den Fakultätsräten. Jeder FSR ist gleichzeitig Mitglied der FachschaftsvertreterInnenkonferenz (FSVK). Die FSVK koordiniert die Arbeit der Fachschaftsräte und repräsentiert diese gegenüber der Universität, dem AStA oder auch dem Parlament.

Packt mit an!

Wir hoffen, dass wir Euch mit dieser kurzen Einführung einen guten Einblick in die Hochschulpolitik geben und Euch vielleicht sogar zur eigenen Partizipation motivieren konnten. Der weitere Demokratieabbau an deutschen Hochschulen kann nur durch das Engagement aktiver Studierender verhindert werden! Die zahlreichen Möglichkeiten sollten auch für verschiedene Interessenlagen verlockende Optionen bieten. Wir zählen auf Euch!
jk

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