Bild: Ausstellung: „1914 – Mitten in Europa“

Der Beginn des Ersten Weltkriegs wiederholt sich in diesem Jahr zum 100. Mal. Aus diesem Grund veranstaltet der Landschaftsverband Rheinland (LVR) und das Ruhr Museum in Kooperation die Publikumsausstellung „1914“, die vom 30. April bis zum 26.Oktober 2014 in der Mischanlage der Kokerei Zollverein stattfindet. Auf insgesamt drei Ebenen und 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche bekommt der/die BesucherIn Einblicke in die Zeit vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg.

Die Ausstellung ist das Flaggschiff des LVR-Verbundprojekts mit dem gleichnamigen Titel. Die Mischanlage der Kokerei Zollverein bietet auf insgesamt fünf Ebenen, unterteilt in drei Kategorien, nicht nur einen Einblick darin, wie der erste Weltkrieg die Lebenserfahrung der Menschen vor 100 Jahren prägte, sondern auch wie er die gesamte Geschichte Deutschlands, Europas und auch die der Rhein-Ruhr-Region nachhaltig beeinflusste.

Mehr als nur Kriegsmaschinerie

Die Ausstellung ist so konzipiert, dass auf drei Ebenen chronologisch der Werdegang des Krieges verfolgt werden kann und gleichzeitig ein gesellschaftlicher Einblick in das Leben der Menschen in dieser Region erlangt werden kann. Die 2.500 Exponate reichen von der berühmten Gasmaske, mit welcher der Erste Weltkrieg oft assoziiert wird, bis hin zum 08/15-Maschinengewehr, das in jener Zeit zum ersten Mal benutzt wurde. Es werden einerseits die Schrecken des Ersten Weltkriegs aufgezeigt, zumal ein Großteil der Waffen des ersten modernen industriellen Krieges im Ruhrgebiet produziert wurde; andererseits aber zeigt die Ausstellung moderne Ideen bis in die 1920er Jahre auf: Mobilität durch Technik wie zum Beispiel die Wuppertaler Schwebebahn oder Bilder von Zeppelinen, die in dieser Zeit für längere Strecken genutzt wurden.

Audio-Guide, Führungen,Videoinstallationen

Wer Interesse hat, kann die Ausstellung mit Hilfe eines Audio-Guides durchlaufen oder die empfehlenswerte, knapp zweistündige Führung für drei Euro buchen. Neben den Ausstellungstücken liefern die vielen Videoinstallationen Bildmaterial aus dieser Zeit. Die Ausstellung richtet sich nicht nur an die ältere Generation, durch die vielen Videoinstallationen ist sie auch für Kinder spannend.   

 

 :bsz-BUCHVORSTELLUNG

Die Ausstellung zum Mitnehmen: Selbstverständlich gibt es zu „1914 – Mitten in Europa“ auch einen Ausstellungskatalog. Der große, reich bebilderte Band spricht auch Interessierte an, die nicht selbst Zollverein besuchen konnten. Wer allerdings Bilder von Schlachten und Soldaten sucht, wie sie das Titelfoto verspricht, wird enttäuscht: Wie die Ausstellung beleuchtet das Buch in erster Linie nicht die Vorgänge an der Front, sondern das Leben der Menschen in unserer Region. Und das zeigt, wie spannend Alltag sein kann – wenn man ihn aus der sicheren zeitlichen Distanz betrachtet. Es wird deutlich, wie sehr der Krieg die Gesellschaft vor hundert Jahren geprägt hat.
Die Textbeiträge vermitteln viel Wissen über die Zeit vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg. Damit ist dieser Katalog mehr als nur schön anzuschauen.

Theo Grütter, Walter Hauser (Hg.):
„1914 – Mitten in Europa. Die Rhein-Ruhr-Region und der Erste Weltkrieg“
Klartext-Verlag
342 Seiten, 29,95 Euro

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