Am Freitag, 12. April, findet im Saal C 140 des Bochumer Amtsgerichts der Prozessauftakt gegen die Neonazi-Brüder Sven (25) und Jan K. (20) statt. Die beiden sowie weitere Mitglieder der „Skinheadfront Dortmund-Dorstfeld“ werden beschuldigt, am 26. Juni 2011 in einer Bar im Bochumer Bermuda3eck gegen vermeintliche Linke gehetzt, einen Gast mit Schlägen traktiert und am Hauptbahnhof einen weiteren tätlichen Übergriff auf eine andere Person verübt zu haben, berichtet eine Gruppe Bochumer Antifa-Aktiver. Sven K., der 2005 den Punker Thomas Schulz erstochen hatte, war im Herbst 2010 vorzeitig auf Bewährung entlassen worden, da er sich laut Gutachtermeinung aus der rechten Szene gelöst hätte und von ihm keine Wiederholungsgefahr ausginge. Nur kurze Zeit später soll sich Sven K. jedoch auf einer Nazi-Kundgebung mit einem T-Shirt-Slogan „Was sollten wir bereuen?“ gezeigt haben. Neben weiteren Gewalttaten wird Sven K. eine Beteiligung am brutalen Angriff auf Gäste der alternativen Dortmunder Kneipe „Hirsch-Q“ im Dezember 2010 zur Last gelegt. Ein Verhandlungsbeginn hierzu sei jedoch wegen ‚Überlastung‘ des Dortmunder Landgerichts noch nicht in Sicht. Zurzeit verbüßt Sven K. eine 21-monatige Haftstrafe, da er 2011 auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der „Skinheadfront“ zwei türkischstämmige Jugendliche grundlos zusammengeschlagen hatte. Weder hierbei noch beim tödlichen Übergriff auf Thomas Schulz habe das Gericht jedoch eine „politische“ Tat erkennen wollen. Fortsetzungen des aktuellen Prozesses sind für den 17.04., 24.04. und 26.04. geplant.