Bild: Holger die Waldfee: Ein außergewöhnliches Buch eines renommierten Poetry-Slammers., Buchrezension: 10 humorvolle und spannende Erzählungen in Gedichtform Satyr-Verlag

Lars Ruppel, einer der bekanntesten Poetry-Slammer Deutschlands, hat ein neues Buch herausgebracht. Wer jetzt nur an Comedy- und Slapstick-Humor denkt, der irrt: In „Holger, die Waldfee“ steckt viel Leben. So zum Beispiel das von: Mein lieber Herr Gesangsverein, Nicht schlecht Herr Specht, Heide Witzka, Schmitz’ Katze, Volker Racho, Heiliger Strohsack, Alter Schwede, Ach du liebes Bisschen und natürlich das von Holger die Waldfee. Lars Ruppel zeigte schon zur Deutschen Meisterschaft, dass Poetry-Slam nicht zwangsläufig bedeutet, das Publikum nur zum Lachen zu bringen. Ruppel dichtet anspruchsvolle Texte mit einem Hauch Gesellschaftskritik, die sich nicht aufdrängt, und das auch noch in Form von Gedichten.

So ist da beispielsweise der Namensgeber des Bandes: Holger, die Waldfee. Ein Mann von einer Fee, der sich als Hüter des Waldes neu profiliert. Er lehnt sich gegen die bedrohlichen Umstände der Holzrodung durch einen schwedischen Konzern auf, den Profit mehr interessiert als die Seele des Waldes.

Gedichte sind nicht Geschichte

Der Gedichtband ist kein Einheitsbrei, schafft es abwechslungsreich zu sein und wichtige Themen lustig sowie mit einer Spur Ernsthaftigkeit zu behandeln. Die Reime greifen den Humor des Textes auf und geben dadurch dem Buch eine gewisse Leichtigkeit, die Slam-Texten manchmal fehlt und die man trotz des Genrebruchs gerne liest. Ruppel gibt den Redensarten, die viele von uns im Alltag benutzen, eine neue Perspektive und die LeserInnen lässt er mit Sicherheit schmunzeln, wenn diese die jeweilige Redensart wieder benutzen.

Neben der Zerstörung von Wäldern greift Ruppel auch Themen auf wie das Arbeitsrecht oder die Machenschaften der GEMA. Doch gegen die Bedrohungen und niederdrückenden Umstände wird sich aufgelehnt.

:Alexander Schneider

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