Bild: Künstlerische Auseinandersetzung mit der europäischen Identität., Studierende können sich jetzt für EU-gefördertes Kulturprojekt bewerben Grafik: ln

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) und neun weitere europäische Partnerorganisationen rufen seit dem 7. Januar 2014 Studierende aller Fachrichtungen auf, sich für das Projekt „European Citizen Campus“ zu bewerben. Insgesamt 144 Studierende aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg und Portugal können teilnehmen. Pro Land werden im kommenden Sommer 24 Studierende von renommierten KünstlerInnen dabei unterstützt, sich mit ihrer EU-Bürgerschaft künstlerisch auseinanderzusetzen. Mögliche Kunstformen zur Umsetzung der Ideen sind Tanz, Musik, Malerei, Fotografie, Performance sowie Cross-over.

Verstehen die Studierenden sich als BürgerInnen der Europäischen Union? Gibt es ein Konzept von Unionsbürgerschaft? Im Kern geht es darum, ob es eine europäische Identität gibt, wie diese künstlerisch dargestellt und gleichzeitig mit dem Projekt gestärkt werden kann. „Wir schaffen für Studierende ein neues Forum im Medium der Kunst und wir bringen in die politische Debatte um die Identität der EU die Stimme der europäischen Studierenden ein“, so Achim Meyer auf der Heyde (Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks). Jedes Land behandelt dafür in seinem Laboratorium ein eigenes Thema. Diese sind vielseitig gewählt und reichen von „Identität“ (Belgien) und „Wurzeln“ (Frankreich), über „Dialog“ (Luxemburg) und „Konflikt“ (Italien) hin zu „Freiheit“ (Portugal). Deutschlands Thema wird die „Heimat“ sein. Zur künstlerischen Unterstützung bei der Umsetzung konnten die beiden Cross-over-Künstler Prof. Dr. Michael Klant und Raymond Waydelich gewonnen werden. In Form von zwei unterschiedlichen Workshops werden sie den Gegenstand Heimat thematisieren.

Was ist Heimat?

Klants Workshop wird sich dabei direkt mit der Idee der Heimat befassen: „Was ist Heimat? Ist das der Ort, an dem man geboren wird? Ist das der Ort, an dem man lebt? Oder ist es ein erfundenes Reich von Wünschen und Visionen?“ Die BewerberInnen sollten sich sehr für das Thema Heimat interessieren und das vielseitige Angebot an künstlerischen Mitteln bei der Umsetzung nutzen. Die Ideen können in Form von Malerei und plastischer Kunst sowie durch Fotografie und Video zum Ausdruck gebracht werden. Auch wenn kein ExpertInnenwissen zur Technik vorausgesetzt wird, sind Grundkenntnisse im Bereich Video erwünscht.

Geht Heimat durch den Magen?

In Waydelichs Workshop wird die Heimat über den Zugang des Essens thematisiert. Im Zuge der Globalisierung, so die Workshop- Beschreibung, verliere das Essen seinen Bezug zur Heimat. Trotzdem sei es grenzenlos und eröffne neue Türen für Erfahrungen. Mit verschiedenen Techniken wie Kochen, Malen, Zeichnen sowie dem gemeinsamen Essen wird unter anderem die Frage thematisiert, ob junge EuropäerInnen Essen als einen kulturellen Teil ihrer Region und Nation ansehen. Die BewerberInnen sollten neugierig und kreativ sein und sich für‘s Kochen interessieren. In beiden Workshops werden die Studierenden aufgefordert, etwas von zu Hause mitzubringen. Für Klants Workshops kann dies ein Gegenstand sein, der für sie die Heimat thematisiert – zum Beispiel ein Foto oder ein Text. Für Waydelichs Workshop wird um ein Rezept gebeten, das für sie typisch für ihr zu Hause ist. Das deutsche Laboratorium dauert eine Woche und startet am 21. Juli 2014 in Freiburg.

2015 Ausstellung in Brüssel

Die Ergebnisse des „European Citizen Campus“ werden in den sechs beteiligten Ländern präsentiert und diskutiert werden. Zudem ist im nächsten Jahr eine Abschlussausstellung sowie eine internationale Konferenz in Brüssel geplant.

:bsz Infobox
Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2014. Weitere Informationen zum „European Citizen Campus“ und zur Teilnahme sowie die Kontaktdaten der Projektmanager der verschiedenen Länder gibt es unter: www.european-citizen-campus.eu

 

0 comments

You must be logged in to post a comment.