Schwarzer Feminismus – Grundlagetexte

ist herausgegeben von Dr. Natasha A. Kelly und 2019 im UNRAST-Verlag erschienen. Es ist ein Sachbuch mit verschiedenen feministischen Theorien von Schwarzen Frauen. Unter anderem sind dort historisch und Kultur prägende Texte von Philosophinnen wie Angela Davis, Audre Lorde und bell hooks zu lesen. Das Buch macht auf Mehrfachdiskriminierung aufmerksam. Den Start macht die Pionierin des intersektionalen Feminismus, Sojourner Truth, mit ihrer Rede „Ain’t I a Woman?“. Das Buch bricht mit dem gängigen Bild des weißen Feminismus, welches FLINTA of Color nicht miteinbezieht und selbst nach patriarchalen Strukturen agiert. Es eignet sich als guter Einstieg für Schwarze, feministische Theorien. Der Zugang wird allen Feminismus-Interessierten leicht gemacht, da es vorab Begriffserklärungen gibt und die Texte (erstmals) auf Deutsch publiziert sind.

Schwarz wird groß geschrieben

Die bestärkende Aufsatzsammlung, welche von RosaMag Autorin Evein Obulor herausgegeben wurde und 2021 vom &Töchter-Verlag publiziert worden ist. 20 Schwarze FLINTA*1 erzählen von ihrem Leben und zeigen eine Diversität des Schwarzseins. Zum Beispiel ermutigt Christelle Nkwendja-Ngnoubamdjum „Schwarze, Dicke_Fette Siblings“ sich Platz und Zeit zu nehmen, oder SchwarzRund macht auf die eigene Identität als Schwarze deutsche Karibianer:in und dessen (Un-)Sichbarkeit in Deutschland aufmerksam. Jedes Kapitel regt zum Nachdenken an. Ich sehe es als das Farbe bekennen (Oguntoye u.a. 1986) unserer Zeit. Glossar, Literatur zum Weiterlesen und Adressen, an die BiPoC sich wenden können, erleichtern den Schritt in Richtung Vernetzung und Wissensgewinn. Mit diesem Buch weißt Du, dass Du mit Deiner Wahrnehmung nicht allein bist.

Queenie

ist ein Roman von Candice Carty-Williams, welcher 2019 im Verlag The Orion Publishing Group veröffentlicht wurde. Er handelt von einer mittezwanzigjährigen, Schwarzen Frau die zwischen Job, Liebe und Familie sich selbst findet. Sei es beim Dating, in Gesprächen mit weißen Freundinnen oder in der Frauen*klinik – sie wird stets mit Sexismus, Rassismus und Klassismus konfrontiert. Bei all dem lässt Carty-Williams Humor und Romantik nicht zu kurz kommen. Es ist leichte und realitätsnahe Unterhaltung zugleich. Eine:r könnte meinen, es sei zum x-ten Mal so ein RomCom-Young-Adult-Ding, aber nein. Gerade weil es aus der Perspektive einer Schwarzen jungen Frau ist, gibt es dem Ganzen eine neue Facette. Wer Ablenkung vom eigenen Lebenschaos braucht, wird sich bei Queenie wohlfühlen.   

Achtung BiPoC Lesende: Eine kleine Kontextwarnung möchte ich dennoch geben, da der ein oder andere rassistische Vorfall bedrücken kann. Rassistische Fremdbezeichnung werden zensiert, aber es kommen Mikroaggressionen und Exotisierungen vor.

:Nathalia Rodriguez