Fett, Filz und einen toten Hasen im Arm? Die Rede ist natürlich von BEUYS, dem am 18. Mai gestarteten Film von Andres Veiel. In einer biografischen Collage widmet sich der Regisseur dem Faszinosum Joseph Beuys. Kinogewohnheiten zu entsprechen und dabei einem der unkonventionellsten und meistdiskutierten Künstler aller Zeiten gerecht zu werden, entpuppt sich allerdings als schwere Aufgabe. Stellenweise brilliert der Film mit subtilen Stimmigkeiten, wie dem unterlegten Jazz-Schlagzeug-Solo, als die Rede von Beuys’ Revolte an der Düsseldorfer Kunstakademie ist. Obschon die gesamte Fluxus-Zeit fehlt, verbindet der Film eine gelungene Werkauswahl und relevante biographische Etappen des Querdenkers. Musikalische Ausführungen und überflüssige Techniken (das asynchrone Tippen der Schreibmaschine!) dehnen den Film unnötig in die Länge. Um mal den erweiterten Kunstbegriff zu strapazieren: eine nette Zusammenstellung von Fotos und Videos, insgesamt etwas kurzweilig – wer Beuys noch nicht kennt, wird hier jedoch viel Spaß haben. 

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