Bild: Typisch japanisch: Der Einzeller Bierhefe (vorne) und andere Fermentation antreibende Mikroorganismen aus der Zeichentrickserie „Moyashimon“., „Dortmunder Neu Gold. Kunst – Bier – Alchemie“ zeigt die inspirierende Kraft des Gebräus Foto: mar

Es ist nach eigenen Angaben die einzige Ausstellung in Deutschland, die das Reinheitsjubiläum nicht bloß historisch feiert, sondern sich auch der Kunst öffnet. Wie vom Dortmunder U gewohnt, beleuchtet „Dortmunder Neu Gold. Kunst – Bier – Alchemie“ ein Thema geschichtlich und zeitgenössisch, pop- und hochkulturell, international und vielseitig. Noch bis zum 1. Mai kann man sich davon überzeugen, wie inspirierend Bier sein kann.

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Bild: Ungewöhnliche Position: In dieser Klasse ragen die Leinwände in den Raum hinein. , Kunstakademie Münster: KünstlerInnen luden zur Ausstellung ihrer Werke ein Foto: tims

Der Rundgang 2016 der Kunstakademie Münster verwandelte den Leonardo-Campus vom 3. bis 7. Februar in eine riesige Ausstllungsfläche mit Festivalatmosphäre. Neben klassischer Malerei wurden aktuelle Tendenzen der Alltagsästhetik und der Trashkultur thematisiert. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit der Comedy-Show „THE 3RD thing“, einem Stand-Up-Comedy-Programm, das sich mit der aktuellen Flüchtlingsdebatte einmal anders auseinandersetzt – und überzeugt.

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Bild: Detailgetreu gemalt: Über einen Meter große Hanfpflanzen zierten die Kunstakademie Düsseldorf. , Düsseldorfer Studierende präsentieren ihre Semesterarbeiten Foto: kac

Die Kunstakademie unserer Landeshauptstadt ist im Umbruch. Die Bildhauer Kiecol und Rebecca Warren gehen nach diesem Semester und die  Lehrstühle der BildhauerInnen Rosemarie Trockel, Tony Cragg und Richard Deacon werden demnächst ausgeschrieben. Unter dieser traurigen Nachricht musste der Rundgang vergangene Woche jedoch nicht leiden. Die klassische Form von Malerei oder Fotografie ist fast verdrängt, die Studis suchen nach Alternativen und toben sich aus.

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Bild: Grummeln mit Recht: Aus Sorge um ihre Karriere möchten die Studis sich nicht ablichten lassen., Bilder und Referate: Kunst-Studis zwischen Vorbereitungsstress und Existenzangst Foto: kac

Die Kunstakademie unserer Landeshauptstadt präsentiert so früh wie noch nie zuvor den Rundgang, bei dem die Studierenden ihre Semesterarbeiten vorstellen. Obwohl die Vorlesungszeit bis Mitte Februar geht, findet die Ausstellung bereits vom 27. bis zum 31. Januar statt.

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Bild: Zum Trinken, Duften oder Freikratzen von Autoscheiben: Viele Produkte unseres täglichen Lebens basieren auf chemischen Lösungen. , Neue Ausstellung im Blue Square blickt hinter die Kulissen wissenschaftlicher Arbeit Foto: bk

Chemische Lösungen sind überall – in Form von Cola oder Kaffee zum Beispiel bringen sie viele von uns durch den Uni-Alltag. Natürlich geht die Forschung weit über studentischen Getränkekonsum hinaus – das beweist die Ausstellung „Völlig losgelöst“ des Exzellenzclusters RESOLV, die am vergangenen Freitag im Blue Square eröffnet wurde.

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Bild: Technische Innovation trifft künstlerisches Talent: Als eines von vielen Exponaten steht diese Brückenkonstruktion für die Ideenvielfalt von Leonardo da Vinci. , Da-Vinci-Ausstellung im Kortumhaus: Anfassen und Entdecken Foto: alx

Er war Künstler und Erfinder gleichermaßen – und gilt als unverkennbares Universalgenie. Sein Schaffen reicht von technischen Skizzen bis hin zu medizinischen Überlegungen und zeugten durchweg von ausgesprochenem künstlerischen Talent. Doch auch abseits seiner Zeichnungen war Leonardo ein interessanter Mensch. Die geheimnisumwobenen Seiten seiner Persönlichkeit und  die für seine Zeit revolutionären Erfindungen versucht nun die Wanderausstellung „Da Vinci – Exploring Arts & Science“ zu vereinen.

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Bild: Nicht länger schweigen: Mit dem Forschungsprojekt ­MAREM machen RUB-Studis auf die Situation von Geflüchteten aufmerksam., Projekt MAREM: RUB-Studierende erforschen vor Ort die Situation von Asylsuchenden im Mittelmeerraum Foto: bk

„Die Menschen, um die es geht, werden gar nicht mehr gesehen.“  Mit diesem und ähnlichen Sätzen weist eine Gruppe RUB-Studierender in der Plakatausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ seit einigen Wochen in der Mensa der RUB auf die unmenschlichen Bedingungen hin. Diesen sind Geflüchtete nach ihrer Ankunft an den Grenzen der EU oft ausgesetzt. Doch es bleibt nicht nur bei den Plakaten – im Projekt „Mapping Refugees‘ Arrivals at Mediterranean Borders“ (MAREM) erforschen die Studierenden, wie man die Situation Asylsuchender in den Mittelmeerländern konkret verbessern kann. In der vergangenen Woche wurden die Ergebnisse des Projekts vorgestellt – mit einem ernüchternden Fazit. 

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Bild: Explosion in Kobanê: Eindrucksvolle Abbildung einer schrecklichen Wirklichkeit. , Menschliches Leiden im Dortmunder Depot: Der bittere Nachgeschmack der „World Press Photo“-Ausstellung Foto: mb

Unruhen in der Ukraine, verschwundene und abgestürzte Flugzeuge, Krieg um Kobanê – das Jahr 2014 brachte in verschiedenen Teilen der Welt Tod und Leid über die Menschen. Mitten im Geschehen riskierten dabei nicht nur die JournalistInnen, sondern auch FotografInnen ihr Leben – die besten Presseaufnahmen zeigte das Dortmunder Depot nun im Juni.

Die „World Press Photo Foundation“ kürt jedes Jahr die herausragendsten Pressefotografien in verschiedenen Kategorien – von Naturaufnahmen über Langzeitprojekte bis hin zu den härtesten Aufnahmen aktueller Geschehnisse. Über 150 Bilder zeigte die dazugehörige Ausstellung, die in den vergangenen Wochen im ehemaligen Straßenbahndepot Dortmund gastierte. Die meisten Werke ließen sich jedoch nur schwer verdauen. Zurück blieb ein ordentlicher Klumpen im Magen.

Harte Fakten

Relativ weich mutete zunächst der Einstieg an. Das Bild des Jahres 2014 begrüßte direkt am Eingang die BesucherInnen: Eine sinnliche Szene, die ein homosexuelles Paar in einem abgedunkelten St. Petersburger Zimmer zeigt. Ein Foto, das mit seiner Intensität ein Statement gegen die Homophobie in Russland setzt.

Ein Blick nach rechts ließ geschlachtete Kaimane und deren abgezogene Haut erkennen, während links das ungesunde Grau von Chinas verschmutzter Umwelt die Wände dominierte. Bereits in den ersten Minuten machte die Ausstellung klar, worum es hier geht: Um qualitativ hochwertige Fotografie, die – statt schön sein zu wollen – die Realität abbildet und hinterfragt. Dass deren Motive vor menschlicher Grausamkeit strotzen, ist ein trauriges Zeugnis unserer Gegenwart.

 

Tod und Gewalt in Kiew: Die Realität der eingefangenen Szene der Verwüstung auf dem Maidan ließ die BesucherInnen fassungslos zurück. Foto: mb

Bis hin zu Übelkeit und Atemnot

Die Fotos bildeten größtenteils das Geschehen des vergangenen Jahres ab. So verwunderte es nicht, dass es unmöglich schien, die Ausstellung als eine Sammlung künstlerisch hochwertiger Bilder um ihrer Ästhetik wegen zu betrachten.

Ausgemergelte Flüchtlinge in überfüllten Booten, verstreutes Gepäck auf der Wiese neben einem toten, noch angeschnallten Flugzeuginsassen der Maschine der Malaysia Airlines, von Scharfschützen getroffene junge RebellInnen auf dem Maidan – das frische Blut auf vielen Bildern traf die BetrachterInnen mit der gleichen Wucht ins Gesicht wie die schmerzverzerrte Mimik der Abgelichteten. Die unverhohlene Realität der Szenen ließ den Atem stocken und die Übelkeit hochkriechen – das heutige Weltgeschehen ist offenbar nichts für schwache Nerven.

Diese intensive Wirkung auf die RezipientInnen spricht allerdings für die FotografInnen, die zweifellos bewundernswerte Arbeit inmitten von Tod und Verzweiflung geleistet haben. Doch dieser Verdienst verblasst durch die schockierenden Motive, genauso wie andere prämierte Werke aus Kategorien wie Natur und Alltagsleben. Zu stark lastet die düstere Stimmung von Krieg, Katastrophen und düstere Gesellschaftskritik auf dem Depot.

Nichtsdestotrotz – oder gerade deshalb – sind die „World Press Photos“ ein sehenswertes Muss. Nicht nur hochkarätiger Fotojournalismus, sondern eben ein Schlag, der aufrüttelt. Und definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Foto: mbDas Salz der Erde

Im Anschluss an die Ausstellung zeigte das Kino Sweet Sixteen – ebenfalls im Depot beheimatet – den von Wim Wenders gedrehten Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Ähnlich eindrucksvoll wie die gekürten Presseaufnahmen muteten auch diese bewegten Bilder an.

Salgado bereiste in den letzten Jahrzehnten als sozialer Fotograf verschiedenste Winkel der Welt und fing menschliches Leid in seinen einzigartig gestalteten Schwarz-Weiß-Aufnahmen ein. In einer intimen Interviewsituation teilt er mit den ZuschauerInnen, wie er die Geschehnisse erlebt und inwieweit er sie verarbeitet hat. Eine umfassende Auswahl seiner Werke wird chronologisch eingeblendet, zu jedem einzelnen Bild weiß er auf sympathische Art und Weise eine Geschichte zu erzählen.

Doch der Abenteurer wird im Verlauf des Erzählens merklich belasteter – er lässt sich anmerken, wie ihn die hautnah erlebte Misere so vieler Menschen gezeichnet und mitgenommen hat. Vor ungefähr zehn Jahren zog er daraus eine Konsequenz: Sein nächstes Projekt sollte von den noch verbliebenen schönen Dingen auf der Erde handeln. So entstand sein aktueller Bildband „Genesis“, der die unentdeckten Schätze der Natur auf atemberaubende Weise in ein monochromes Gewand hüllt. Sichtlich gerührt schwärmt Salgado von den Kostbarkeiten unseres Planeten – und fügt mit einer bitteren Traurigkeit hinzu, dass wir Menschen nun diese im Begriff seien zu zerstören.

Desillusioniert und doch inspiriert verließ man als ZuschauerIn das gemütliche kleine Kino Sweet Sixteen. Genauso kritisch wie Salgados Weltsicht dürfte auch die von jenen FotografInnen sein, deren aufrüttelnde Werke den „World Press Photo-Award“ verdient haben.

:Melinda Baranyai

Bild: Trotz Protestbewegung: Gechillt wurde auf den Campus-Wiesen auch schon in der Gründungszeit. , Erinnerung an die Studierendenbewegung: Ausstellung über die Gründerstudierenden Foto: WKMüller

Nachdem die Ausstellung „Wir Gründerstudenten“ im Bürgersaal des Unicenters letzte Woche zu Ende ging, folgt nun ein Internetauftritt. Mit der Resonanz sind die Veranstalter um den ehemaligen AStA-Vorsitzenden Roland Ermrich und den Autor Dr. Willi Bredemeier zufrieden. Allerdings kritisieren sie, dass die Ruhr-Uni das Projekt nicht offiziell unterstützt hat.

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Bild: Demos, sexuelle Freizügigkeit und mehr: Am 25. Februar startet die Ausstellung zu RUB- und :bsz-Geschichte., Ausstellung zu den ersten zehn Jahren :bsz – Vernissage im Stadtarchiv Illustration: mar

Früher war’s besser? Die Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung wollte damals vor allem anders sein. Sie sah sich als Gegenmedium, war bei Studiprotesten und sexueller Revolution vorne mit dabei. So gaben sich in ihren Seiten Marx und Mao, Dutschke sowie nackte Frauen die Klinke in die Hand. Und obwohl in ihren Bleiwüsten der Wind meist von links wehte, wimmelte es von Werbeinseraten. Die Ausstellung „Avantgarde und Alltag – Die frühen Jahre der RUB“ greift diese Gegensätze auf. Die Reise zu den Wurzeln der :bsz beginnt am 25. Februar im Stadtarchiv.

:Die Redaktion