Der gemeinnützige Verein Deckel drauf e. V. hat sich die Bekämpfung der Kinderlähmung, auch unter Polio bekannt, zur Aufgabe gemacht. Mit gesammelten Plastikdeckeln von Pfandflaschen wird der Einsatz unter dem Namen der Aktion „End Polio now“ finanziert. Umgerechnet bedeutet es: 500 Plastikdeckel ergeben eine Impfung gegen Polio. In Bochum gibt es laut Webseite des Vereins im Umkreis von acht Kilometern keine Sammelstelle für die Verschlüsse. Dies soll nun durch die Unterstützung des AStA geändert werden. Sammelbehälter lassen sich demnächst auf dem Campus finden.

Gutes Plastik

Polio gilt weitgehend als ausgerottet, doch noch in drei Ländern, Afghanistan, Pakistan und Nigeria, liegt die Erkrankung an den Polioviren, Poliomyelitis, hoch. Der Verein finanziert die Polio-Schluck-Impfung durch den Verkauf der Deckel. Denn die Deckel bestehen aus den Kunststoffen HDPE oder PP und seien für den Recyclingkreislauf ein wertvoller Rohstoff. Da es sich um ein reineres Kunststoffprodukt handele, kann daraus Granulat hergestellt werden, das wiederum für weitere Produkte verwendet wird.
Um die Reinheit des Granulats zu gewährleisten, wird auf der Vereinsseite darauf hingewiesen, dass „nur Kunststoffdeckel von Getränkeflaschen, Getränkekarton (Milch, Saft usw.) oder Quetschgetränken“ gesammelt werden sollen. Weiterhin dürfen die Deckel nicht größer als vier Zentimeter sein. Der Grund dafür sei, dass dies die Größenbegrenzung der Maschinen für die Granulierung sei. Andere Plastikartikel können daher nicht mitgesammelt werden. Auch rät der Verein dazu, Verschlüsse von Mehrwegflaschen nicht abzugeben, da das Fehlen eventuell einen Schaden bei dem Gewinde der mehrheitlichen Glasflaschen hervorrufen könne. 

Weitere Infos zur Aktion gibt es unter: deckel-gegen-polio.de.       

         :Sarah Tsah