Meuterei: Niedrige Heuer, drakonische Strafen, Maden im Brot – Gründe für eine Meuterei gibt es viele. Da die Offiziersklasse die Meuternden in diesem maritimen Streik aber nicht als Tarifpartei anerkennt, ist Meuterei gleich Hochverrat, geahndet mit Arrest und im nächsten Hafen Kriegsgericht. Alternativ droht sofortiges Kielholen oder Baumeln von der höchsten Rah. PiratInnen waren da – glaubt man den überlieferten Codes – fortschrittlicher. Zwar konnten Meuternde auch unter ihnen als Fischfutter enden, aber eigentlich war Meuterei eher ein konstruktives Misstrauensvotum. Inkompetente – weil wenig Beute ranschaffende – Käpt’ns wurden so einfach abgewählt und ersetzt; und dazu meistens ausgesetzt. Seltener wird Meuterei wie folgt interpretiert: Trotz Unmut über die Schiffsführung zetteln die PiratInnen keinen Streit an, sondern setzen sich mit dem Beiboot gleich selbst aus. Wenn sie mehr als nur ein X schreiben können, nageln sie noch eine Protestnote an den Hauptmast. So geht’s auch.

Bild: David Semenowicz von der Liste ReWi: „Am meisten Spaß macht mir der Diskurs mit den anderen Listen. Wenn man sich dann einig wird, kann man richtig was bewirken.“, Das Akronymicon – :bsz knackt den Gremiencode VI: AStA-Listen – Die hochschulpolitischen Listen der RUB – Teil 1: AStA-tragende Listen Foto: mar

Aufmerksamen LeserInnen unserer Gremien-Reihe dürfte die Vorstellung des Studierendenparlaments (StuPa) in der vergangenen Ausgabe noch im Gedächtnis sein – und wo ein Parlament ist, dürfen Parteien nicht fehlen. Diese Ausgabe unserer Gremien-Reihe ist den sogenannten hochschulpolitischen Listen im AStA gewidmet.

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Arrr! Wer von uns hat nicht schon einmal in einem Hollywoodstreifen diesen Laut aus dem Mund eines alten Piraten mit Augenklappe und Metallkralle anstelle einer abgehackten Hand gehört? Ob die Seeräuber damals wirklich alle Holz am Bein und Papageien auf der Schulter hatten, darf bezweifelt werden, denn vergangene Zeitalter werden in Hollywood ja gern etwas übertrieben dargestellt – und Hinweise zu den Fundorten ihrer versunkenen Schätze haben die Freibeuter wohl auch nicht immer hinterlassen. So gibt es nur einen einzigen als gesichert geltenden Fall, in dem ein Seeräuber tatsächlich eine Schatzkarte anfertigte, nämlich den des Piraten William Kidd, der im 17. Jahrhundert lebte. Piraterie war vermutlich auch damals schon das, was sie auch heute noch ist: ein schweres Verbrechen.

Der Kult um die Seeräuber jedoch lebt noch heute in Romanen, Filmen und Videospielen fort und inspirierte zwei Amerikaner im Jahr 1995 dazu, den 19. September zum „Sprich-wie-ein-Pirat-Tag“ ins Leben zu rufen. Die Idee verbreitete sich rasch, sodass inzwischen sogar Facebook die Option anbietet, die Seite in der „Piratensprache“ anzeigen zu lassen. Na dann, hoch das Rumglas!

Bild: Mit Humor durch den Wahlmarathon: Carsten Mielke (l.) gratuliert Tim Köhler zur Wahl., Wahlmarathon im Studierendenparlament Foto: USch

Die Ruhr-Uni Bochum hat einen neuen AStA-Vorstand: Zunächst wurde Tim Köhler (Jusos) am Abend des 14. März mit 20 Stimmen zum Vorsitzenden gewählt, während Gegenkandidat Carsten Mielke von der Satireliste B.I.E.R., der die Kandidatenbefragung zur Talkshow machte, 12 Voten erhielt. Tags darauf wurde zunächst Christian Volmering von der Liste der „Naturwissenschaftler und Ingenieure“ (NAWI) in seiner bereits im Vorjahr ausgeübten Tätigkeit als Finanzreferent bestätigt, bevor das achtköpfige Gremium komplettiert wurde. Während sich die bei den letzten Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) bestätigte „Koalition der Mitte“ (Dirk Loose, NAWI) zuversichtlich zeigte, die Interessen der Studierendenschaft weiterhin effektiv und kompetent vertreten zu können, sparte die Opposition nicht mit Kritik. Umstritten ist vor allem die geplante Erhöhung der Aufwandsentschädigungen für AStA-Ämter bei gleichzeitiger Senkung der ReferentInnenzahl von 38 auf 28.

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