Bild: Symbolbild, Der Schutz der Ureinwohner:innen Bild: Netflix Screenshot

Die Dokumentation The Last Forest verleiht dem indigenen Volk der Yanomami eine Stimme – gegen die Ausbeutung durch die Weißen.  

Auf der 71. Berlinale fand im Jahr 2021 die Weltpremiere des neuen Films von Luiz Bolognesi statt. Der brasilianische Filmemacher und Anthropologe dokumentierte in der Vergangenheit bereits in ***Ex Pajé*** das Leben und die drohende Vernichtung der Paiter Surui, einem Volk im Amazonasbecken. Für sein neuestes Projekt erschuf Bolognesi zusammen mit dem Yanomami-Häuptling und Schamanen Davi Kapenawa Yanomami auf kurzweiligen 76 Minuten Spielzeit eindrucksstarke Bilder, welche das Leben, die Kultur, die Herkunftsgeschichte und den Kampf der Yanomami gegen weiße Goldschürfer:innen im Amazonasgrün darstellen. Der Film berührt inhaltlich besonders durch die Verzweiflung Davis, dessen Volk sich gegen die weißen Eindringlinge in ihr Land mit Pfeil und Bogen zur Wehr setzt, und das weiß, dass es einer Übermacht entgegensteht. Doch die Yanomami schützen trotzdem mit eisernem Willen ihr Land im Grenzgebiet von Brasilien und Venezuela. Dort leben sie seit 1000 Jahren – 500 Jahre länger als es die beiden Länder überhaupt gibt. Bereits in der Vergangenheit, in den 1970er Jahren, fielen weiße Goldgräber:innen in das Yanomami-Territorium ein – und brachten Krankheiten mit sich. Von dem größten indigenen Volk im Amazonasgebiet starben 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

über 1.800 Mitglieder. Seitdem ist die Lebensgrundlage der Yanomami gefährdet. Unter Präsident Jair Bolsonaro erlitten sie erneute Einfälle von Goldsucher:innen in ihr Land, die das Wasser mit Quecksilber vergifteten und tödliche Krankheiten wie das COVID-19-Virus verbreiteten, unter denen besonders die Kinder der Yanomami litten. Unter diesen Bedingungen sah sich Davi gezwungen, die Städte der Weißen aufzusuchen, um mit ihnen zu sprechen und sie darum zu bitten, die Grenzen seines Landes zu wahren und auch den Mineralienabbau einzustellen, denn die Yanomami glauben daran, dass die Mineralien zusammen mit giftigen Gasen unter der Erde verschlossen wurden, damit die Menschen sie nicht anrühren. Es ist ein Überlebenskampf, der sich in den nächsten Jahren fortsetzen wird.  

Stilistisch überzeugt der Film zum einen durch die fehlende Synchronisation. Die indigene Sprache der Yanomami ist für uns unverständlich und mit Untertiteln unterlegt, sodass wir vollends in die fremde faszinierende Lebensweise eintauchen können. Zum anderen ist kein einziges Mal ein:e Weiße:r im Bild. Die Yanomami sind die einzigen, die zu Wort kommen, die ihre Geschichte selbst erzählen. Und diese Geschichte geht uns alle etwas an, denn es ist eine schreckliche, eine, die mal wieder zeigt, dass wir, die Nicht-Indigenen in unserer ganzen Grausamkeit diesen Planeten und seine Natur in keiner Weise verdient haben. Um mit den Worten Davis zu schließen: „Hören Sie gut zu. Ich heiße Davi Kopenawa Yanomami und ich möchte ihnen ein paar Dinge erklären. Sie, die auf der anderen Seite des Ufers leben sehen es von hier nicht. Sie denken, der Wald ist unberührt. Aber weiße Menschen, die an der Macht sind, erlauben das Schürfen in unserem Land. Nicht-Indigene Behörden benutzen gerne das Wort ‚wichtig‘. Für euch, den Menschen aus der Stadt, gibt es nichts Wichtigeres als Konsumgüter. Aber egal, wie viele Güter ihr weißen Menschen besitzt, ihr wollt sie einfach nicht teilen. Ihr seid geizig. Und die Massenproduktion von Konsumgütern schadet den Wäldern. Fruchtbarkeit ist uns wichtig, die Tiere des Waldes. Es ist wichtig, Essen mit unseren Leuten zu teilen. Wir teilen unseren Fortbestand, unsere Entwicklung, unsere Lebensweise und unsere Existenz als Volk.“  

:Rebecca Voeste

 
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Natur. Auch in der Stadt spielt die Natur eine wichtige Rolle. Das sollen die langen Tage der StadtNatur den Menschen nach Corona-bedingter Unterbrechung im letzten Jahr nun wieder näherbringen.

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Bild: Menschen retten Fldermäuse: Obwohl so manche Hochhaussiedlung in Bochum durchaus den düsteren Charakter Gotham Citys hat, geht es hier umgekehrt zu wie im DC-Universum. , Engagiert im Naturschutz: Fledermäuse in Bochum werden gezählt und beobachtet Illustration: mar

Herbst ist Fledermauszeit, zumindest für UmweltschützerInnen. Der Arbeitskreis Umwelt (AkU) sucht in Bochum engagierte HelferInnen, welche die faszinierenden Tiere nicht bloß als Halloweendeko mögen, sondern mitmachen, wenn es an die Bestandsaufnahme geht. In Bochum leben mindestens acht verschiedene Fledermausarten, auch um die RUB, im geplanten Naturschutzgebiet am Kalwes. Die häufigsten Arten sind der Große Abendsegler, die Rauhaut-, die Wasser- und die Zwergfledermaus. Wir haben uns erklären lassen, was der AkU mit den Tieren macht und warum.

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Bild: Hang in there: Fledermäuse an der RUB freuen sich auf fleißige HelferInnen. , Bochum: Aktive gesucht für umfassende Umweltschutzaktionen Foto: Juvenile Mariana/flickr

Freiwillige vor: Der seit 1983 in Bochum aktive Arbeitskreis Umweltschutz Bochum e. V. (AkU) benötigt momentan HelferInnen für den Fledermausschutz im Kalwes-Wald neben der RUB. Mit Euch und einem ganzen Bündel an Maßnahmen sollen die seltenen, nützlichen Tiere geschützt werden. 

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Das größte Korallenriff der Erde an der Nordostküste Australiens ist nicht erst seit gestern durch den globalen Klimawandel gefährdet. Umweltverschmutzung und Massentourismus machen dem Ökosystem schon seit längerer Zeit schwer zu schaffen. Jetzt soll unweit des Riffs der weltgrößte Kohlehafen Abbot Point entstehen und auch die Deutsche Bank hätte bei dem Geschäft dabei sein sollen.

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Bild: Zu gut für die Tonne: Die Schnippeldisco macht Bochum zur Suppenküche. , Festival n.a.t.u.r. gibt Denkanstöße für und in Bochum Foto: clu

Seit dem 8. Mai ist Bochum im Ausnahmezustand: Insbesondere im Kreativquartier um das Ehrenfeld und die Innenstadt wird seit diesem Tag wieder gepflanzt, gesät, gebastelt, gebaut, verschönert, diskutiert, gefeiert und gelernt. Das Festival n.a.t.u.r. – „natürliche Ästhetik trifft urbanen Raum“ wartet auf mit zahlreichen verschiedenen Veranstaltungen, die in ihrer Unterschiedlichkeit doch eines gemeinsam haben: zu mehr aktiver Beteiligung am gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben in der Stadt aufzurufen und so den (Lebens-)Raum schöner, grüner, fairer und insgesamt lebens- und liebenswerter zu gestalten.

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