Casper zog mit seiner Open-Air-Tour durchs Land und drehte für Fans und die kommende DVD noch einmal richtig auf. Rund 15.000 ZuschauerInnen stimmten am sonnigen 22. August mit in die Lieder von AnnenMayKantereit, Bosse und denen des Main-Acts ein und waren Teil eines „ganz besonderen Abends“. Es war Caspers größte Solo-Show und ein „Special Guest“ war zum ersten Mal mit dabei. 

RentnerInnen, Familien und die rote Bummelbahn bringen sich in Sicherheit, als die Tore zum Westfalenpark offenstehen, da sie die Geräuschkulisse erahnen, die den Abend dominieren wird. Denn Massen an Mädels kreischen und hüpfen vor Glück, als sie ihre Bändchen mit dem Schriftzug „#Castivals15“ am Haupteingang um ihre Handgelenke gebunden bekommen. Die BesucherInnnen  des Dortmunder Westfalenparks erwartet ein würdiges Line-up: AnnenMayKantereit, Bosse und Casper. In Hannover startete die Tour und führte über Dresden, Ludwigsburg und Hamburg nun zum Finale nach Dortmund. Und im Westfalenpark konnten sich die rund 15.000 GästInnen über das Ambiente der Konzertlandschaft nicht beklagen, auch wenn die wenigen Dixis für Unbehagen sorgten. Besonders freuen konnten sich die Fans neben ihren Errungenschaften vom Merchandisestand über die kleinen Gimmicks, die für die beschworene Festivalatmosphäre sorgen sollten. Ob es die Bändchen waren oder eigens angefertigte Becher in Casper-Optik, die VeranstalterInnen und KünstlerInnen wollten, dass das Castival 2015 in Erinnerung bleibt. Und der Name schreit schon nach einer Fortsetzung.

AnnenMayKantereit und Bosse

Mit dem Acoustic-Rock von AnnenMay­Kantereit aus Köln begann der Sommerabend besinnlich. Doch auch bei ruhigeren Tönen wird über das Konzert hinaus von den drei Jungs noch mehr zu hören sein, wie Casper später selbst prophezeite: „Ich bin mir sicher, die werden größer, als ich es jemals sein kann.“

Bosse steigerten die Stimmung im Anschluss mit ihrem dynamischen Indiepop und sorgten für einige Kreischer des größtenteils jungen Publikums. Spätestens als der Leadsänger Axel Bosse ins Duett mit einem Mädchen aus der ersten Reihe einstieg und Wildgänse über die Zuschauermengen flogen, war ein romantischer Höhepunkt erreicht. Doch glücklicherweise kippten weniger Pubertierende um als ich erwartet hatte, denn die meisten hatten sich ihre Kräfte für ihren „Cas“ aufgespart.

Feuerbälle und Konfettiregen

Dass Casper der eigentliche Höhepunkt des Abends war, zeigte sich nicht nur am begeisterten Publikum, sondern auch an der bombastischen Effektfülle und den Showeinlagen, die nur von Casper selbst übertroffen wurden. Um die zwei Stunden gab er mit seiner Band erkennbar alles und begleitete seine Songs wie „Alaska“ mit Konfettiregen, Feuerbällen bei „Jambalaya“ und dem plötzlichen Auftritt in der Menge des Publikums. 

Überzeugt hat Casper das Publikum mit seinem Festival eindeutig und mit Sicherheit auch seinen Vater. Wie Casper erzählte, war dieser nämlich extra zur größten Solo-Show seines Sohnes aus den USA angereist. Wer sich von der Show selbst überzeugen will, kann sich auf die anstehende DVD freuen.

:Alexander Schneider