Bild: Im Internet kommt man kaum dran vorbei: Das Musical Hamilton ab jetzt bei Disney+. , This is America(s history)! Screenshot: fufu

Digitales Musical. Yoo MTV rapps(t) nicht mehr genug. Wo gibt es denn diese, diese? Ich will Bars, ich will Rhythm, ich will … amerikanische Geschichte? Komische Kombi, bro, aber es gibt da was für dich! 

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Bild: Catch the Spirit: Mütze, Programmheft und eine Visitenkarte, die mir ein echter Mormone beim rausgehen eigens in die Hand drückte., Für South Park- und Musical-Fans Bild: fufu

Kultur. Zehn Tage lang machte das Musical von den South Park-Schöpfern Halt im Musical Dome Köln. Als nächstes geht es nach Zürich.

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Bild: Hier bald erstmal nichts zu sehen: Das Metronom Theater. , The show must go on! Bild: fufu

Theater. Schlechte Nachrichten für alle, die gerne im Ruhrgebiet ins Musical gehen. Zwei Instanzen sagen erstmal Adé NRW.

Traurig, aber wahr. Bald ist Schluss mit Popcorn-Musicals im Ruhrgebiet. Wie Stage Entertainment verkünden ließ, ist März 2020 das Ablaufdatum für die beiden Musical-Spielhäuser Metronom Theater Oberhausen und  Colosseum Theater  Essen. Zumindest unter der Stage Entertainment-Führung werde es kein Folgeprogramm auf den Bühnen der beiden Spielhäuser geben, weil sich die Ruhrgebietsstandortefinanziell nicht lohnen. Trotz zu häufig leerer Publikumssitze stand man laufend hohen Produktionsgebühren gegenüber. Dafür gibt es in Hamburg allein mittlerweile vier Stage-Häuser, denn generell scheinen doch noch genug Leute in Musicals zu gehen, nur im Ruhrgebiet nicht. Stage zieht das Fazit: Abzug.

Im Metronom Theater kann man sich also noch gut ein halbes Jahr „Tanz der Vampire“ anschauen, bevor sich hier 88 Mitarbeiter*innen dann in der generell mit Jobs sehr rar gesäten Musical-Industrie neu umsehen müssen. Doch es hat sich angebahnt, denn bis auf an Wochenenden, Feiertagen und besonderen Spartagen haben die Musicals zuletzt nur wenig Besucher*innen in die Häuser gelockt. Es was zur Spielzeit von Tarzan schon äußerst schwierig war, die durch die, ganzen Schwing- und Spring-Installationen besonders hohen Produktionskosten zu decken, lockte man mit diesem allseits bekannten Disney-Programm zumindest noch viele Familien ins Theater, denn man machte schlicht Programm für Jung und Alt. Es war schwierig, aber belebt, bevor es dann mit dem Nachfolger „Bat out of Hell“ einfach zu leer blieb. Man freute sich in Oberhausen zwar über die erste Deutschlandpremiere Jim Steinmans, jedoch genoß das Stück fast keinerlei Bekanntheit und auch Meat Loaf, Wappentier und der Verfasser der meisten Lieder des Musicals, vermutlich einfach zu wenigen ein Begriff. Auch das Übersetzen der englischen Songtexte hatte für viele Besucher*innen nicht funktioniert. Für all diese Zutaten und Werbeplakate  die, wie für das 66. Iron Maiden „Best Of“-Album gestaltet wurde, fand man einfach kein Publikum im Ruhrgebiet. Die Stühle blieben leer.

Aber liegt das am Ruhrgebiet? Alexander Klaws, erster DSDS-Star und damaliger Oberhausen Tarzan-Darsteller, sieht den Grund woanders. Zumindest machte er seine Meinung vergangene Woche via Social Media deutlich und sprach davon, dass man das Publikum einfach zu sehr hinters Lichts führen wolle. Er nennt vor allem Probleme wie das Ersetzen von Orchestern durch fünf Personen-Bands, überteuertes und falsches Marketing sowie die viel zu hohen Eintrittspreise. „Wir erleben gerade, was passiert, wenn man schlicht am falschen Ende spart, oder teilweise dem Publikum versucht wird ein Toyota als Ferrari zu verkaufen“, so der Schauspieler und Sänger. Doch das Stage Prinzip ist einfach: einheitliche Lobbys, Säle, Teppiche, Arbeitsgarderoben, Kunstgemälde, Snacks und vor allem einheitliches auberginen-rot, damit man direkt weiß, wo man ist. Ein bisschen zu sehr Franchise hatte das ganze dann aber vielleicht doch für das Ruhrgebiet. Man möchte doch ins Theater und nicht zu McDonalds. Denn Musical-Tourismus in Hamburg oder Berlin scheint zu funktionieren, weil die Leute nur kurz zu Besuch sind. Im Ruhrgebiet lag das Problem vermutlich eher daran, dass sich die Leute bei Stage vermutlich nie ganz Zuhause gefühlt haben. Denn, dass Musicals auch über Jahrzehnte konsequent im Ruhrgebiet die Ränge füllen können, beweist uns seit 30 Jahren Starlight-Express in Bochum.         
                  

  :Christian Feras Kaddoura
 

Bild: Neue Gefährt*innen – Bilbo Beutlin, Hermine Granger, Sherlock Holmes und Katniss Everdeen. , Wenn man mal nichts lesen will Bild: fufu

Unitheater. Vergangenen Sonntag gab es im Zuge einer öffentlichen Probe im MZ der Ruhr-Uni Bochum einen Vorgeschmack darauf, was am 28. und 29. Juni gezeigt wird.

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Bild: Zwei Abende Lacher statt Antworten – PLAY/WITH/BREXIT. , Still not enough Bild: fufu

Theater. Ein Ensemble aus sieben RUB Studentinnen hat unter der Regie von Niklas Füllner und Kai G. Bernhardt innerhalb eines Workshops ein Musical erarbeitet.

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Bild: Düster, aber auch humorvoll: Das Musical „Avias Traum“ ist vielfältig. , „Avias Traum“ auf der Studiobühne des MZ Bild: Blackstage Musical

Theater. Auf der Studiobühne des Musischen Zentrums (MZ) an der RUB wird das selbstgeschriebene Musical „Avias Traum“ von der studentischen Theatergruppe Blackstage Musical aufgeführt.

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Bild: Frischer Wind: Nächstes Jahr wird aus der Rolle des Papa die der Mama. , Neuer Wind bei Starlight Express Bild: kac

Zeitgeschehen. Seit 29 Jahren treten SchauspielerInnen auf Rollschuhen in Bochum für „Starlight Express“ auf. Doch ist die Geschichte noch zeitgemäß? 

Das Musical erzählt den Traum eines kleinen Jungen von der Zug-Weltmeisterschaft. Kernpunkt der Erzählung ist die nette, kleine, aber veraltete Dampflok Rusty, die gegen die stärkeren GegnerInnen E-Lok Electra und Diesellok Greaseball antritt. Neben dem Kampf spielt insbesondere Rustys Liebe zum Erste-Klasse-Waggon Pearl eine besondere Rolle. Diese wird vor die Entscheidung gestellt, mit wem sie die Rennen führen soll, ob mit Rusty oder Electra. Anfänglich weiß sie nicht, für wen sie sich entscheiden soll.

Genderorientierte Neuinszenierung? 

Der Papa in der Story ist eine alte Dampflok. Als Rusty ohne seine Angebetete das zweite Rennen nicht bestreiten möchte, tut er es seinem Vater zuliebe dennoch. Er ermutigt Rusty, weiter an den Weltmeisterschaften teilzunehmen, indem er ihm von der mysteriösen Identität des Starlight Express erzählt. 

Nächstes Jahr, sobald der 30. Geburtstag des Starlight Express ansteht, wird die Rolle des Papas zur Mama umgedichtet und auch weitere Rollen und Kostüme werden aufgepeppt. Theaterwissenschaftsabsolventin und großer Fan Kathrin ist begeistert von dieser Idee: „Nach 30 Jahren wird es auch Zeit, dass die Figuren an unsere moderne Zeit angepasst werden.“ Andrew Lloyd Webber ist höchstpersönlich bei den Proben dabei und wirkt natürlich auch an der Verschriftlichung der neuen Inszenierung mit. „Starlight Express weist wenige Frauenrollen auf, und diese sind auch noch sehr stereotypisch und altmodisch“, erklärt Kathrin.                             

  :Katharian Cygan