Es waren keine einfachen Zeiten, als der Pflanzenphysiologe Prof. Dr. Elmar Weiler Anfang Dezember 2006 seine erste Amtszeit als Rektor der Ruhr-Uni Bochum begann – war doch die Entscheidung über eine Einführung allgemeiner Studiengebühren an der RUB erst zehn Wochen her. Weiler fuhr einen harten Kurs: Am 31. Januar 2007 ließ er zehn verbliebene BesetzerInnen von 149 BereitschaftspolizistInnen aus dem Querforum West räumen, das im Zuge der Gebührenproteste besetzt und von der eigens ausgerufenen Freien Uni Bochum als Veranstaltungszentrum genutzt worden war.

Im Sozialismus hatten Fünfjahrespläne Tradition – an der Ruhr-Universität ist mit dem dritten Hochschulentwicklungsplan (HEP III) erstmals eine universitäre Planung mit einer ähnlichen Laufzeit (2014-19) vorgelegt worden (die :bsz berichtete), welche jetzt in die Umsetzungsphase gelangt.
Was haltet Ihr vom aktuellen Hochschulentwicklungsplan (HEP 3) im Allgemeinen und insbesondere hinsichtlich der geplanten Neustrukturierung des Optionalbereichs?
Das insbesondere vom Rektor der Ruhr-Universität, Prof. Elmar Weiler, vielbeschworene Leitbild für die Uni, „universitas“, taucht auch im Hochschulentwicklungsplan (HEP) auf. Relativ zu Beginn des Dokuments präsentiert sich dieses Konzept, das mit vollmundigen Begriffen wie „Inklusion“, „Meritokratie“ „früher wissenschaftliche Selbstständigkeit“ und „weltoffenem Miteinander und weltweiter Vernetzung“ erklärt wird. Diese Idee von „universitas“ steht für ein wissenschaftliches und menschliches Miteinander auf dem Campus (der immer mehr in die Bochumer Innenstadt ausgelagert wird). Konkret hat das u. a. Auswirkungen auf die internationale Ausrichtung der Uni, auf die Personalpolitik insbesondere in Geschlechterfragen, aber auch auf die Integration behinderter Studierender. Darüber hinaus legt der Plan auch die Prinzipien der Campusmodernisierung und der Förderung wissenschaftlichen (elitären) Nachwuchses fest.