Droge: Früher einmal als Arzneimittel, heute mehr als Rauschgift ist die Droge in aller Munde – und Vene. Waren Drogen damals noch in der Drogerie erhältlich, findet man dort mittlerweile nur noch Kaffee und Körpercremes. Dafür tarnen sie sich in Discos häufig als pinke Schmetterlinge oder schwarze Handgranaten. Manch eineR züchtet sie wie der Nachbar seinen Bart, andere kochen sie wie die eigene Mutter das Sonntagsmahl. Einige essen sie wie eine Beilage zum Jägerschnitzel oder schnuppern an ihr wie an duftendem Vanillepulver. Sie werden in manch düsteren Hinterhöfen getauscht wie Sammelkarten auf dem Schulhof und geschwisterlich geteilt wie der letzte Laib Brot. Sie sind unbestechlich. Einmal gefunden und genossen, ist die Droge alles andere als dröge und steht meist ewig zu einem. Sie beschert einem im Idealfall einen berauschenden Flow – den kann aber auch die Droge Mensch oder eine süchtig machende Tätigkeit auslösen. Doch beides ist niemals so loyal wie das einzunehmende Exemplar.

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