Zu dick – zu dünn – genau rich- tig – oder doch nicht? Personen, deren   körperliches              Erschei- nungsbild von den genormten Vorstellungen unserer Gesellschaftabweichen, erfahren auf unterschied- liche Art und Weise Diskriminie- rung. Auch im Gesundheitswesen. Dabei weiß es die Medizin doch inzwischen besser.

Guten Tag

Der Körper als Gesundheitsmaß – das ist eine Erfahrung, die wahrscheinlich fast alle einmal im Leben durchlaufen: Von medizinischem Personal, im Be- kannten- oder Freund:innenkreis oder in der Familie wird der Gesundheitszustand unweigerlich mit dem Äußeren eines Menschen verknüpft. Wenn der eigene Körper gewichtig ist, hängen laut Umfeld, das plötzlich zu in der Medizin bewanderten Coiffuren mutiert, alle gesundheitlichen kleineren Problemchen und größere Probleme mit dem erhöhten BMI zusammen. Vor allem natürlich die Knieschmerzen, der erhöhte Blutdruck, der zu schnelle Puls. Körperliche Beschwerden werden nicht ernst genommen und von allen Seiten, sogar von Ärzt:innen ein Allheil- mittel, ein Gral, an die Betroffenen herangetragen:

Abnehmen! Ein paar Kilogramm weniger, und alle Probleme werden sich auf wundersame Weise in Luft auflösen. Diese Annahme vieler Menschen beruht auf einem trügerischen Fehlschluss. Es ist bekannt, dass korpulentere Menschen erhöhte Risiken für verschiedene Erkrankungen haben – doch das heißt noch lange nicht, dass das individuelle Körpergewicht zwangsläufig ein Faktor für diese Risiken ist. Durch diese Assoziation, der auch Mediziner:innen folgen, werden gesundheitliche Probleme von gewichtigeren Menschen nicht ernst genommen oder ihnen weniger Gehör geschenkt – schließlich könnten sie auch einfach mal abnehmen. Diese Art der körperlichen Diskriminierung erleben auch schlanke- re Menschen – allerdings vom anderen Pol aus. Bei ihnen heißt es dann: „Wie, du hast Bluthochdruck? Du hast Krankheit ‚Beliebigen-Namen-einfügen‘? Aber du bist doch so schön schlank!“ Wie bei gewichtigeren Menschen wird bei schlanken Menschen die körperliche Verfasstheit im Sinne der Kiloanzahl, als alles bestimmender Faktor gewertet und auch ihre körperlichen Probleme werden abgewertet. Denn hey, nur, falls es einige noch immer nicht geschnallt haben: Auch dünne Menschen können an Knie-, Hüft- oder Rückenschmerzen leiden und dickere Menschen können den niedrigsten und gesündesten Blutdruck haben oder beachtenswerte Ausdauersportler:innen sein. Wie immer ist das Äußere nicht entscheidend. Schonmal etwas von genetischer Disposition gehört? Nein? Dann googelt! Eine weitere Fehleinschätzung aus dieser Kategorie ist übrigens auch, dass junge Menschen kerngesund sein müssen. Nicht selten bekommen chronisch kranke junge Menschen (teils von fachli- chem Personal wie Pharmazeutiker:innen) zu hören:„So viele Tabletten nehmen Sie? Aber Sie sind doch noch so jung“ und einen mitledigen Blick noch dazu. Wow! Was lernen wir daraus? Nehmt die Menschen in Eurem Umfeld bei ihren Wehwehchen ernst! Ohne Verurteilung, ohne direkt auf ihre körperliche Verfassung zu lenken oder laienhafte Rückschlüsse zu ziehen – ein „Vielleicht liegt’s an deinem Gewicht“ lässt sie nämlich so schnell die Augen verdrehen wie ein

„Hä?! Aber du bist doch so dünn!“. Hört ihnen zu. Und klar: Unter- oder Übergewicht sind Faktoren, welche die Gesundheit beeinflussen, das wissen wir alle. Doch Generalisierung hat noch niemandem geholfen, gerade nicht in der Medizin. Wo kämen wir denn da hin, wenn niemand individuell behandelt werden würde? Das wäre ja fast so als würden wir Medikamente nur an Männern testen, um sie dann Frauen zu verschreiben. Pfh! Lächerlich, sowas.

:Rebecca Voeste

Bild: Misstrauensvotum

Was ist in der Sitzung passiert?

Außerordentliche Fakultätsratsitzung, Misstrauensvotum, neuer Dekan, aber weit und breit keine tatsächlichen Informationen oder Statements seitens der Universität.

Der Fakultätsrat der Juristischen Fakultät traf sich am 22. September 2022 zu einer außerordentlichen Fakultätsratsitzung.

Laut der sehr knappen Bekanntmachung der Universität ist Gegenstand der Sitzung „die Neuaufstellung des Dekanats der Juristischen Fakultät“. Mittlerweile ist bereits fast eine ganze Woche vergangen, doch Neuigkeiten oder Updates gibt es bisher keine. Der Dekan Professor Dr. Riesenhuber wurde durch ein konstruktives Misstrauensvotum seines Amtes enthoben.

Da ein Dekan oder eine Dekanin die Fakultät und die Geschäfte der Fakultät in eigener Zuständigkeit führt, Vorsitzende:r des Fakultätsrats ist, Sitzungen vorbereitet und die Beschlüsse ausführt, ist eine Abwahl nicht ohne weiteres möglich. Abgewählt werden darf nur, wenn eine qualifizierte Mehrheit vorliegt. Bei dreizehn Mitgliedern müssten drei Viertel, sprich mindestens zehn Mitglieder einer Abwahl zustimmen. Auf der Sitzung wurde der ehemalige Dekan mit zwölf von dreizehn Stimmen abgewählt. Die studentischen Vertreter Ugur Ince, Navid Heshmati und Nikita Kantor weisen bei rechtlichen Fragen zum Verfahren an das Dekanat dekanat-jura@rub.de und Rektorat (webmaster@ruhr-uni-bochum.de) und möchten selber kein Statement abgeben. Solltet Ihr dennoch Fragen an die studentische Vertretung haben, könnt Ihr die per Mail stellen: stud-vertreter-jura@rub.de

Gleichzeitig wurde Professor Dr. Wolters für ein Jahr als neuer Dekan gewählt. Die Sitzung wurde nicht vom Dekan selber geleitet, sondern von der Prorektorin Professor Dr. Lohse. Zur außerordentlichen Sitzung kam es durch Antrag der Professoren.

Genaue Begründung für das Misstrauensvotum liegen der Öffentlichkeit bisher nicht vor. Es hieß nur, dass „kein Vertrauen mehr vorliegt“. An dieser Stelle ein Verweis darauf, dass jede Sitzung protokolliert wird. Ein Protokoll für die außerordentliche Sitzung wurde bisher nicht bereitgestellt. Ob seitens der RUB noch eine genauere Bekanntmachung folgen wird, die länger als vier Sätze ist, bleibt offen. Die bisherige Bekanntmachung könnt Ihr über den nachfolgenden.

Link abrufen: https://news.rub.de/hochschulpolitik/2022-09-19-bekanntmachung-ausserordentliche-fakultaetsratssitzung-der-juristischen-fakultaet

Bild: Studieren mit Beeinträchtigung

Ein Studium kann Menschen mit Beeinträchtigung vor eine besondere Herausforderung stellen. Was ist das BZI und welche Serviceange- bote gibt es für beeinträchtigte Studierende?

Wer durch eine Beeinträchtigung oder eine chronische Erkrankung im Studi- um zusätzlich belastet ist, kann Hilfe erfahren. Dafür ist unter anderem das Beratungszentrum zur Inklusion Behinderter (BZI) zuständig. Manche Beeinträchtigungen  sind sofort für andere erkennen – zum Beispiel, wenn jemand im  Rollstuhl  sitzt.

Viele Erkrankungen sind jedoch nicht sichtbar.Dazu zählen Multiple Sklerose, Diabetes, Erkrankungen des Herzens und auch psychische Erkrankungen wie Depressionen. Für alle diese Studierenden bietet die RUB Nachteil- sausgleiche an. Das BZI berät hinsichtlich dieser.

Welche Angebote gibt es an der RUB für beeinträchtigte Stu- dierende? Die Universitätsbibliothek bietet einen Bringdienst für schwer zugängliche Bücher an. DesWeiteren finden die Studierenden auf Ebene 0 und auf Ebene 2/Bereich 2 barrierefreie Computerar- beitsplätze mit elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen. Auf Nachfrage kann auch die Sprachausgabensoftware JAWS mit Kopfhörern genutzt werden.

Im BZI befinden sich weitere barrierefreie Arbeitsplätze, welche IT.Services betreut. IT.Services sind auch diejenigen, an die man sich für den Nachteilsausgleich bei Klausuren wenden kann. Studierende mit eingeschränkter oder fehlender Sehkraft gelangen an wissenschaftliche Hörbücher über die Universitätsbibliothek in Dortmund. Die Bestände sind in der SehKOn-Datenbank dieser Bibliothek einzusehen. Über die Datenbank können auchHörbücher anderer Bibliotheken bestellt werden.

Auch in der Mensa gibt es Angebote. Ein Unterstützungsdienst kann beim Trans- port von Tabletts helfen. Alternativ gibt es für beeinträchtigte Studierende die Möglichkeit, mit Hilfe eines Tablettwagens das Essen selbstständig zum Tisch zu transportieren.

Wer in die Nähe der RUB ziehen möchte, kann sich an das AKAFÖ wenden, um Wohnheimplätze zu finden, die für Studierende mit körperlicher Beeinträchtigung geeignet sind.

Um das Finden von barrierefreien Wegen zu erleichtern, gibtes einen Campusplan für Rollstuhlfahrende; außerdem sind Behindertenparkplätze an der RUB vorhanden: https://www.ruhr-uni-bochum.de/anreise/rollstuhlfahrende.html

Der Hochschulsport möchte ebenfalls inklusiv sein. Es gibt ein vielfältiges Angebot, unter dem beeinträchtigte Studierende auch eine passende Sportart finden können. Für weitere Informationen steht das Servicebüro des Hochschulsports zur Verfügung.

Wer gerade das Studium an der RUB anfängt und gerne persönliche Unterstützung erhalten würde, kann an dem neuen Peer-Mentoring-Programm P2P-Mentoring teilnehmen. Das Programm vermittelt erfahrene Studierende, die ähnliche Herausforderungen zu bewältigen haben, und die Studieninteressierten oder Erstis mit Beeinträchtigung zeigen, wie sie ihr Studium mit Beeinträchtigung und/oder Erkrankung gestalten können

:Alissa Wolters


Weg mit den ganzen Fachbegriffen! Ich habe mir dieses Inflationsding so verständlich wie möglich von VWL-Brain Yanki Yilmaz erklären lassen. Yilmaz ist nach langer Zeit nicht nur die zweite Finanzerin of Color vom AStA an der Ruhr-Uni Bochum (RUB), sondern auch Expertin, wenn es um Wirtschaft, Soziales und alles, was mit Geld zu tun hat, geht.   

 
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Bild: Symbolbild, AStA setzt Nachhaltigkeitsforderung durch: RUBs Nachhaltigkeitsflohmarkt AStA

Eine Bestellung nach der anderen und stundenlang auf den Postboten warten – Na klingt das bekannt? Umweltschonend zu sein ist der absolute Gegensatz zu der heutigen Konsumgesellschaft, doch der Nachhaltigkeitsflohmarkt an der RUB könnte für viele ein Denkanstoß sein! 

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