Der Juni war mal wieder ein Monat voll mit heuchlerischen Bekenntnissen zu „Diversität“ und „Menschenrechten“ seitens verschiedener Unternehmen. Kaum jemand treibt dies jedoch so auf die Spitze wie FIFA und UEFA. Pünktlich zum Pride Month wird klargemacht, dass die laufende EM ein Turnier für „alle“ ist #EqualGame. Wenn Manuel Neuer bei einem Spiel eine Regenbogenarmbinde trägt, muss man jedoch erst mal ermitteln, ob es zu weit geht. Die Entscheidung, es durchgehen zu lassen, war die richtige, aber selbst das ist nur die Oberfläche des Problems. Denn die gleichen, die nun wieder große Töne spucken, buckeln dann wieder vor Aserbaidschan oder Katar, wenn es so weit ist. Denn das Geld wiegt immer noch schwerer als irgendwelche vermeintlichen Überzeugungen. Unproblematisch und unpolitisch ist währenddessen jedoch unter anderem auch EM-Sponsor Gazprom. Das ist ja klar. 

:kjan

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Beim besten Willen: Ich habe es wirklich versucht, ich habe mir das Hirn zermartert, in der Sonne am See gelegen und probiert, diesem wunderbaren Wetter, den sinkenden Infektionszahlen, den öffnenden Gastronomien und Shopping-Centern und dem Impffortschritt irgendetwas Schlechtes abzugewinnen. Ernsthaft. Ich habe Sonnenbrand im Gesicht, mir ist eine Spinne übers Handtuch gehuscht, in Bochum ist die Inzidenz doch gestern wieder minimal angestiegen, das Ansteckungsrisiko wird von den Menschengruppen in Bermuda3eck und RuhrPark nicht gerade herabgesenkt und die Aufhebung der Impf-Priorisierung gleicht dann doch irgendwie einem Chaos. Aber davon ab? Ich habe es nicht geschafft, mich über irgendeine nichtige Kleinigkeit aufzuregen. Nicht mal über‘s Aufregen. Ist eh schlecht für‘s Nervensystem und den Blutdruck. Es ist doch auch mal schön, wenn alles gut ist, wie’s ist. Genießt auch mal!           

:becc

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Leihmutterschaft dürfte vor allem gleichgeschlechtliche Paare betreffen. Es gibt darüber hinaus aber auch sehr viele Heteropärchen, die trotz Kinderwunsches kinderlos bleiben, zum Beispiel auf Grund von Zeugungsunfähigkeit. Insgesamt wandeln also eine Vielzahl an Menschen herum, für welche das Thema interessant sein dürfte. Warum ist es in Deutschland ein verdammt langwieriger Prozess, ein Kind zu adoptieren und Leihmutterschaft immer noch verboten? Klar, es gibt Faktoren, die gegen Leihmutterschaften sprechen. Ist so ‘ne Geschichte, an der sich gewiss die Geister extrem scheiden können, aber mal ganz grundlegend: Wieso wird es jenen Paaren so schwer gemacht, biologische Kinder miteinander zu bekommen? Da müssen Reisen ins Ausland unternommen, viele Scheinchen hingeblättert werden, nur um sich den Lebenswunsch zu erfüllen. Wäre cool, wenn’s auch mal in Deutschland legalisiert werden würde, wird Zeit.                             :becc

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Kinderlos leben? Kann in Deutschland teurer werden! Denn es ist klar, dass die Gruppe der Kinderlosen einfach egoistisch ist. Von 0,1 auf 3,4 Prozent sollen dank der neugeplanten Pflegereform mehr in die Pflegeversicherung gezahlt  werden! Und das schon ab 2022! Heißt, wenn Ihr jetzt noch im Januar sparen wollt, dann aber möglichst zügig zum Schnackseln kommen. Ihr lebt in einer Beziehung, in der es sich etwas schwieriger gestaltet, Kinder zu bekommen? Nicht schlimm! Das Adoptieren gestaltet sich auch weiterhin sehr anstrengend hier in Deutschland. Ach, ihr wollt einfach keine Kinder! Fair enough, dann zahlt drauf! Ihr tut sogar was Gutes! Mit den 3,4 Prozent helft Ihr der Pflege! YAAAY! Wie? Ihr seid kinderlos und arbeitet in der Pflege? Ja, das ist schade, aber vielleicht wird es doch noch attraktiv, ein Kind zu bekommen oder adoptiert einfach Eure Eltern oder Geschwister falls möglich!

:bena

Was braucht der deutsche Wohnungsmarkt? Das ist klar: größere Immobilienkonzerne. Das denken sich Vonovia und Deutsche Wohnen, die nun eine Fusion anstreben, die sie zu Europas größtem Unternehmen in ihrer Branche machen würde. Ein weiter Schritt Richtung Monopolstellung. Beide Unternehmen sind sehr versiert darin, das absolute Minimum an Wartung und Reparaturen für das absolute Maximum an Miete zu bieten, oder auch mal überhöhte Nebenkostenabrechnungen rauszuschicken. Wie viel Sumpf und Raubtierkapitalismus auf Mieter:innen zukommen würde, ist schnell ersichtlich. Größter Einzelaktionär bei Vonovia? Blackrock, die auch bei Skandal-Unternehmen Wirecard oder Nestlé finanziell beteiligt sind oder waren und eng mit politischen Akteur:innen verstrickt sind. Das Kartellamt hatte Fusionsplänen im Jahr 2015 das OK gegeben, zu den aktuellen Plänen steht eine Entscheidung noch aus. 

    :kjan

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Alpha, Beta, Early Access und sonstige Trends der Videospiele-Industrie stoßen bei mir sauer auf. Wisst Ihr noch damals? Als Computerspiele als fertige Produkte auf dem Markt gekommen sind? Mir scheint es so, als wäre das mittlerweile eine Rarität. Beim Stöbern durch die gängigen Spieleplattformen fällt immer mehr auf, dass immer mehr Titel gar nicht fertiggestellt und als Vorabversionen unter die Spieler:innen gebracht werden. Wo ich bei Indie-Entwickler:innen noch Verständnis aufbringen und ein Auge zudrücken kann, nervt es mich, dass auch Triple A Entwickler:innen die Qualitätssicherung auf uns abwälzen und wir den ganzen Quatsch auch noch freiwillig mitmachen. Zufolge ist dem oft, dass man sich durch viele Bugs und einem Gefühl von „hier fehlt doch was“ den Spielspaß verdirbt. Zumindest mir geht es so, dass ich gerne länger auf einen Titel warte, wenn mich im Gegenzug ein vollendetes Produkt erwartet.      

  :afa

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Alles Biodeutsch, oder was? War wieder was rassistisch und du schämst dich dafür, deutsch zu sein? Das hat nichts damit zu tun, dass du deutsch bist! Der Fall Aogo: ein Schwarzer deutscher Fußballspieler wird rassistisch beleidigt und seine Frau schämt sich deutsch zu sein. Schade, dass ihr deutscher Mann nicht aufgrund seines Deutschseins, sondern wegen des Schwarzseins diskriminiert wurde. Ergo wird mit solchen Aussagen das Narrativ gesponnen, Deutsch sein hieße weiß sein. 2021 ein sehr veraltetes Bild! Nun führen wir den Begriff „Biodeutsch“ unironisch ein! Die kleine Schwester des Nazinarrativ, wo weißdeutsche sich darauf bezogen, dass sie bis 27 Generationen Germanen  und rein deutsch sind. Also dear Whyte-Shermans es gibt auch Schwarzedeutsche, Asiatischedeutsche, Deutsche mit Kopftuch, und so weiter. Schämt Euch bei rassistitischer Kackscheisse nicht fürs Deutschsein, sondern dann für das privilegierte „Weißsein“.

:bena

Ich glaube, ich könnte Menschen, die bei einer Sache nicht Recht haben, viel besser verstehen, wenn sie Recht hätten. Ab irgendeinem Punkt kann ich ihnen einfach nicht mehr folgen. Wie blöd von mir. Nur weil die Prämisse falsch ist, heißt das ja nicht, dass alles falsch ist. Denn einst lernte ich doch in Mathe: ex falso quodlibet. „Aus Falschem folgt Beliebiges“. Genial! Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie die Welt aussehen soll und das schön logisch begründen. Einzige Voraussetzung ist, mit was Falschem anfangen, dann werden meine kühnsten Träume wahr. Und es ist egal, ob hier meine Prämisse stimmt, denn ex falso quodlibet! Achja, Pipi Langstrumpf wäre stolz auf mich. Lustigerweise muss nicht mal ein kausaler Zusammenhang zwischen Prämisse und Konklusion vorliegen. Hmm ob dieses wunderbare Prinzip vielleicht eine Bewegung übernommen hat, die mittlerweile vom Verfassungsschutz beobachtet wird?  

  :luq

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Es ist nicht aller Tage an denen man unvermittelt aufwacht und fragend erkennt, dass die unermessliche Güte des Internets heute beschloss, Dir eine Horde wütender Teenager auf den Hals zu hetzen, deren Sprache Du nicht einmal sprichst. Schlimmer noch wenn sie wütend sind … auf deutsch! So geschehen dem NYT-Kolumnisten Farhad Manjoo, der den Alptraum eines jeden Mitglieds der schreibenden Zunft erlebte, als sein Text Teil der Sachtextanalyse des Abiturs wurde. Nicht selten kommt es vor, dass man selbst nicht mehr weiß, welch wundersame Wortkonstruktionen das nächtliche Koffeindelirium hervorbrachte. Aber dafür gibt es dann zum Glück Abiturient:innen im Englisch-Abi, die fluchend das Lektorat übernehmen und die rhetorischen und argumentativen Bestandteile eines Textes, der mit feinster Fachsprache aus der kalifornischen Wohnungspolitik gespickt ist, analysieren. Und der Dank folgt direkt im Anschluß!

:stem  

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Gedrängel und Chaos im Supermarkt. Das Verhalten in Zeiten der Pandemie in den Supermärkten lässt zu wünschen übrig. Angefangen bei gekonntem Ignorieren der Desinfektionsspender bis hin zum Navigieren innerhalb der Märkte und dem Verhalten an der Kasse herrscht immer noch Verbesserungsbedarf. Zumal ist die Desinfektion der Hände und Einkaufswagen doch in erster Linie für den eigenen Schutz vorgesehen. Die zehn Sekunden vor jedem Einkauf werden ja wohl noch drin sein. Was aber nur noch auf die Nerven geht, ist das Verhalten in den Märkten selbst. Rücksichtslos werden Einkaufswagen in den Gängen so abgestellt, dass man entweder eng aneinander vorbeigehen oder ständig jemanden bitten muss doch bitte Platz zu machen. Das Gedrängel an den Kassen ist auch nur noch unnötig. Wir sitzen mit der aktuellen Lage doch alle im selben Boot, nehmt doch bitte etwas mehr
Rücksicht auf eure Umgebung.     

:afa

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