Zuhälterei, Zwangsprostitution und falsche Versprechungen. Wie aus der unschuldigen Ganga Gangubai wurde.
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Der Sieger von Eurovision 2022 ist klar, und so endet auch die diesjährige Ausgabe der schillernden Musikveranstaltung. Nach vier Stunden Programm, mit Auftritten aller Kontrahent:innen, Rahmenprogramm und dem Verkünden der Stimmen, gab es einen klaren Platz 1. Highlights, Lowlights, Hintergründe, Infos und ein Blick zurück – das alles bekommt ihr auf dieser Seite!
Seit dem 22. April ist die neuste Produktion von National Geographic auf Disney+ streambar. Warum sie mehr ist als eine Naturdokumentation.
The Northman will einen realistischen Einblick in das Leben der Wikinger bieten, doch verliert sich dabei zu sehr in Ehrfurcht und Bewunderung.
Der amerikanische Regisseur Robert Eggers durfte in seinem erst dritten Spielfilm „The Northman“ zum ersten Mal über ein höheres Budget verfügen. Sein Debüt „The Witch“ und der darauffolgende Überraschungserfolg „Der Leuchtturm“ lebten von einer Intimität, die durch die Begrenztheit ihrer Mittel gefördert wurden, wenn auch eine gewisse inhaltliche Leere der größtenteils bezaubernden Optik gegenüberstand. Nun durfte er sich einem neuen Mythos widmen und verwendete die Finanzen, die ihm anvertraut wurden, zunächst erstmal für eine auffallend prominente Besetzung. Alexander Skarsgård spielt an der Seite von Nicole Kidman, Anya Taylor-Joy und Ethan Hawke, während Willem Dafoe oder Björk nur Platz für winzige Auftritte finden.
Die Geschichte ist lose an die altdänische Sage um den Prinz Amleth angelehnt, die auch Grundlage für Shakespeares Hamlet war. Was Eggers zeigen will, erinnert auch stark an einen shakespeareschen Pathos rund um bestialische Gewalt und fließendes Königsblut. Prinz Amleth will den Mörder seines Vaters rächen, der zu allem Überfluss auch noch seine Mutter geheiratet hat, und geht als Kind ins Exil um Jahre später als ausgewachsene Killermaschine zurückzukehren. Kein Hehl wird aus der maßlosen Grausamkeit dieser Zeit, circa am Anfang des zehnten Jahrhunderts, gemacht, denn reihenweise wird sowohl sinnlose als auch völlig übertriebene Gewalt handwerklich geschickt in Szene gesetzt. Dabei gelingt jedoch eine Sache ganz und gar nicht: natürlich muss dem Publikum nicht explizit gesagt werden, dass es die gezeigte Auslöschung ganzer Dörfer zu verurteilen hat, aber durch die Imposanz seiner Bilder macht Eggers den überlegenen Krieger Amleth zu einer Heldenfigur, die die ein oder anderen Zuschauenden in Begeisterung versetzt. Die Gewaltpornographie wird begleitet von Kamerafahrten, die immer schon wissen, was als nächstes passiert, denn die Vorherbestimmung der Geschehnisse wird durchgehend in Erinnerung gerufen. Amleth führt bei seinem Massenmord lediglich den Willen des Schicksals aus.
Hinzu kommt der esoterische Umgang mit den Mythen dieser Zeit, denn die Götter und Gestalten, an die Eggers Figuren glauben, lässt er als real erscheinen. Permanent gibt er dem Geschehenen Recht und lässt den heute furchtbar albern wirkenden Pathos so als legitim stehen. Das unaufhörliche Gebrüll der stählernen Männerkörper steht unter dem Stern einer höheren Macht, die die irdischen Geschehnisse zu lenken scheint. Die Rache manifestiert sich in einer Abscheulichkeitsästhetik, die fälschlicherweise der Hand eines Gottes angerechnet wird. Eggers scheint selbst an diese Götter zu glauben, denn sie leiten tatsächlich die gesamte Handlung, wenn Menschen nicht mehr weiterwissen. Innerhalb der eigenen Filmlogik ist Amleth also tatsächlich ein gerechter Held. Die Schauspielenden, denen man absolut ansieht, dass ihnen der Schmutz ins Gesicht geschminkt wurde, sagen hirntot ihre geschwollenen Zeilen auf und wandeln durch das von CGI-Tieren und Schiffen besetzte Island, als warteten sie nur darauf, dass der Drehbuch-Gott sie endlich durch einen extravaganten Tod erlöst. Wer diesen Film als intelligenten Blockbuster feiert, weil er:sie froh ist, dass es wenigstens nicht schon wieder ein Marvel-Film ist, hat die Hoffnung ins Kino wohl
endgültig aufgegeben.
:Henry Klur
Im Bermuda3Eck wurde am 30. April offiziell die Freiluftsaison mit dem Ein-Tag-Mini-Festival Stühle Raus eingeläutet.
Den meisten Menschen dürfte George Takei in seiner Rolle als Hikaru Sulu in der ersten Star Trek Serie aus den 70ern ein Begriff sein. Zu Ehren seines 85. Geburtstags stellen wir Euch den Schauspieler von einer anderen Seite vor.
Im Horror-Film Choose or Die macht das Videospiel CURSOR das Leben von Kayla und Isaac zur Hölle.
Über ein Jahrzehnt nach ihrem letzten Film will es die Crew rund um Johnny Knoxville in „Jackass Forever“ noch einmal wissen.
Bunt, schrill, flauschig – Das Leben eines Teenies. Im neusten Disneyfilm sind wir alle wieder 13 und fühlen die Peinlichkeiten und Traummomente dieser Zeit mit. Ein Film, der auf verschiedenen Ebenen funktioniert.
Am 4. April wurde zum 64. Mal der wichtigste amerikanische Musikpreis in 86 Kategorien an Musikschaffende verliehen.
Nachdem die Oscarverleihung am 28. März stattgefunden hatte und durch Will Smiths-Ohrfeigen-Eklat besondere Aufmerksamkeit erfuhr, trugen sich die Grammy Awards in Las Vegas in der letzten Woche weniger skandalös zu. Es wurden Künstler:innen mit einem Grammy belohnt, deren Produktionen zwischen dem 1. September 2020 und dem 30. September 2020 veröffentlicht worden waren. Ursprünglich hätte die Verleihung bereits Ende Januar 2022 stattfinden sollen, musste jedoch aufgrund der Coronapandemie in den April verlegt werden. Als erfolgreichster Musiker tat sich der Jazz-Popper Jon Batiste („It’s All Right“, „I NEED YOU“) hervor, welcher zuvor in elf Kategorien nominiert worden war und in fünf davon eine Auszeichnung mit nach Hause nahm, unter anderem für sein achtes Studioalbum „We Are“. In den Hauptkategorien „Song des Jahres“ sowie „Single“ und „Song“ im Bereich R&B konnte sich das Duo Silk Sonic bestehend aus Anderson Paak und Bruno Mars mit ihrer Debütsingle „Leave The Door Open“ sichern. Ihr Lied setzte sich in ersterer Kategorie gegen ABBAs „I Still Have Faith In You“, Jon Batistes „Freedom“, Tony Bennetts und Lady Gagas „I Get A Kick Out of You“, Justin Bieber Featuring Daniel Caesar und Giveons „Peaches“ und Billie Eilishs „Happier Than Ever“ durch. Olivia Rodrigo („good 4 u“, „drivers license“, „traitor“), ein bekanntes Gesicht aus der vorjährigen Grammy Awards-Show, wurde als beste Newcomerin ausgezeichnet und gewann zwei Pop-Grammys. Im Bereich Rock erhielt die Alternative-Rockband Foo Fighters – die allerdings wegen des Todesfalls ihres jüngst verstorbenen Schlagzeugers Taylor Hawkins nicht auftrat – drei Auszeichnungen in den Kategorien „Beste Rock-Darbietung“, „Bester Rock-Song“ und „Bestes Rock-Album“ mit den Songs „Making A Fire“ und „Waiting On A War“ und dem Album „Medicine At Midnight“. Neben weiteren interessanten Auszeichnungen konnte in der Kategorie „Bestes Musical-Album“ passend zum Start der zweiten Staffel auf Netflix „The Unofficial Bridgerton Musical“ gewinnen. Hinter ihm blieb sogar Andrew Lloyd Webbers „Cinderella“ zurück.
:Rebecca Voeste