„Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“, urteilen die drei Engel in Goethes Faust über den Protagonisten. Eine Einstellung, die auch aus der Feder des CDU-Vorsitzaspiranten Friedrich Merz stammen könnte. Denn ganz im Geiste der neoliberalen Nullerjahre fiel dem damaligen stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden beim Verlust und Wiederauffinden seines Laptops durch einen obdachlosen Menschen nichts Besseres ein, als ihm sein Buch „Nur wer sich ändert, wird bestehen. Vom Ende der Wohlstandsillusion“ zu schenken. Wohlwollend könnte man dem Mittelstandsmultimillionär Paternalismus vorwerfen. Und wer kann es ihm verübeln? Was Menschen in Not brauchen, ist keine Wohlfahrt, keine schnelle Hilfe vor Ort, sondern einfach einen kleinen Anstoß. Oder – in den Worten des ehemaligen SPD-Bundesvorsitzenden Müntefering gesprochen – „Nur wer arbeitet, soll auch essen.“ Der Unterschied zwischen den beiden reichen Männern? Franz Müntefering wusste, wann es Zeit war, nicht mehr wieder zu kommen …

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