Bild: Symbolbild, Die Divergenz zwischen geöffnete cc0

Kommentar. Hallo, wir Studierende versauern immer noch Zuhause vor den Bildschirmen, LG. 

Der Inzidenzwert liegt unter der magischen Zehn. Das Bermuda3eck hat beinahe zu seiner alten Größe zurückgefunden und die Abendstunden in der hiesigen Partymeile werden wieder durch bierverschüttende und zu aus den Bars dringender Musik tanzenden Menschen verschönert. Auf dem Lidl-Parkplatz horten sich die Jugendlichen zusammen, um billigen Alkohol aus noch billigeren Verpackungen zu schlürfen. Es ist eindeutig: Die Vorglüher:innen legen wieder los, der Ansturm auf die wenigen Clubs, welche bereits eröffnet haben, ist im Gange. Vor dem Three Monkeyz zog sich die Schlange am Samstagabend um Mitternacht beinah bis zur Bücherhandlung Janssen. Trotz starkem Regen und offensichtlicher Überfüllung des Clubs. Ausgelassene Stimmung, endlich wieder Party, yeah. Schön und gut, den Partylöwinnen und -löwen sei ihre Euphorie gegönnt. Bisschen genießen, ist ja okay. Nur wenn ich mal Miss Marple spiele und mir die klaren Fakten ansehe – Clubs offen, Uni zu -, dann will mir kein Licht eingehen. Wie ist es bitte möglich, dass wir in Deutschland und teils europaweit wieder dichtgedrängt Schweiß an Schweiß und maskenfrei zur Musik abgehen dürfen, während für die Universitäten nach nun fast drei Semestern (!) immer noch keine zureichenden Konzepte erarbeitet worden sind? Wieso müssen wir Studierende uns immer noch Gedanken darüber machen, wann und wie wir überhaupt in die Uni können, während die kleinsten Clubs ihre Konzepte auf die Beine gestellt haben? Wer pennt da? Es ist mehr als unverhältnismäßig, dass wir uns in einer derartigen Schieflage befinden. Klar, Clubs, cool, aber cooler wär’s, auch mal wieder mit Abstand und Maske in der Mensa zu sitzen – wann wird das möglich sein? Und seit wann ist Party wichtiger als das Studium? Da könnte ich auch die Schulen schließen und das Bällebad eröffnen. So verdammt schwer kann es doch nicht sein, etablierte schulische Konzepte oder solche von ähnlichen oder anderen großen (Bildungs)Institutionen endlich in universitäre Gewässer zu übertragen. 

:Rebecca Voeste

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