Bild: Symbolbild, Warnstreiks an der Uniklinik Essen Bild: CC0

Der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen an Uni-Kliniken geht weiter. Folgen bald auch Streiks in Bochum? 

Unterbesetzte Kliniken und unangemessene Tarifverträge, unter denen besonders Azubis leiden, wurden in den letzten Jahren immer wieder beklagt. Hierunter leiden nicht nur die Mediziner:innen sondern auch die Versorgung vieler Patient:innen. Die Missstände und die Auslastungskapazität der Kliniken wurden durch die Corona-Pandemie nochmals deutlicher.  
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) machte, nachdem der Arbeitgeberverband des Landes NRW erneut nicht auf jüngste Vorschläge zu Gehaltsanpassungen reagierte, ernst und rief nun letzte Woche zu Warnstreiks an Uni-Kliniken in NRW auf. Damit einhergehend möchte ver.di einen “Tarifvertrag Entlastung” erzwingen.
Der Tarifvertrag soll die Anzahl des Personals in Kliniken verbindlich regeln, einen angemesseneren Freizeitausgleich sicherstellen und die Ausbildungsbedingungen verbessern. Der Fachbereichsleiterin für Gesundheit und Soziale Dienste Katharina Wesenick ist dabei besonders die Personalbesetzung wichtig, denn bereits bei einem Verhältnis von sieben Patient:innen pro Pflegekraft steige das Sterberisiko. Zum Teil komme es zu einer Relation von 20 zu 1 und deshalb sei bereits der Normalzustand eine Gefährdung für Patient:innen.  Das Uniklinikum Essen folgte dem Aufruf der ver.di und streikte nun ab dem 4.Mai zunächst fünf Tage lang. Der Streik umfasst nicht nur das Pflegepersonal, sondern auch Beschäftigte in Küchen, Reinigungsdiensten und anderen Bereichen. Rund 1.700 Beschäftigte nahmen an den Warnstreiks teil. Im Anschluss an die Streiks rief ver.di zu einer Großdemonstration mit dem Motto “Wir für euch, ihr für uns” in Düsseldorf auf. Auch wenn die ver.di unbefristete Streiks ausgeschlossen hat, soll über die Länge und Frequenz der Warnstreiks jede Woche neu entschieden werden. Zurzeit sind keine weiteren Warnstreiks angekündigt. Dies könnte auch daran liegen, dass die Landesregierung bekräftigte, den “Tarifvertrag Entlastung” zu ermöglichen, und die Arbeitsbedingungen verbessern zu wollen. Die Verhandlungen zwischen Land und ver.di laufen diesbezüglich weiterhin. 

 

:Artur Airich  

 

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