Bild: Themen, die interessieren: Beim BarCamp werden die TeilnehmerInnen zum Gesprächsstoff. , Studienabbruch und Alternativen beim BarCamp Foto: asch

Alternativen. Im Veranstaltungszentrum unter der Mensa ging es beim BarCamp am 27. April vor allem um Zweifel während des Studiums und Alternativen nach dem Studienabbruch. Anders als in Vorträgen musste jedeR TeilnehmerIn selbst sprechen.

Wer kennt das nicht? Selbstzweifel und der Gedanke, ob das gewählte Studium wirklich das richtige ist. Mehr als ein Viertel der Studierenden schmeißen ihr Studium. Dabei sind es nicht die Faulen. Oft entspricht das Fach nicht den Erwartungen oder die universitären Strukturen lassen zweifeln, ob ein Hochschulstudium wirklich das Richtige ist. Im BarCamp soll genau diese Zielgruppe erreicht werden. Gefördert wird das Event vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordhein-Westfalen, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit Bundesmitteln gefördert wird.

BarCamp – Was ist das?

Ein BarCamp ist ein Format des offenen Austausches. „Sozusagen eine Unkonferenz“, so Miriam Strönig, Mitveranstalterin des BarCamp #NextCareer. „Es geht um einen Austausch auf einer Ebene, daher duzen sich auch alle Teilnehmer auf einem BarCamp.“ Die Inhalte eines BarCamps entstehen erst während des Events selbst. Die TeilnehmerInnen entwickeln im Verlauf ihre Ideen und setzen sie in Gesprächen oder Workshops um. Dabei soll jedeR partizipieren und niemand bloß stilleR TouristIn sein. Direkt zu Anfang werden alle Teilnehmenden gebeten, sich vorzustellen. Beim BarCamp #NextCareer ist das durch drei Hashtags über sich selbst oder was einen zurzeit beschäftigt geschehen. Die Ergebnisse des BarCamps #NextCareer sollen am Ende helfen, StudienzweifelerInnen „besser abzuholen“ und ihnen Alternativen aufzuzeigen.

Studienabbruch enttabuisieren

Schnell wurde klar, ein zentraler Punkt ist die Enttabuisierung des Studienabbruchs. „Nur weil man ein Studium nach zwei Semestern abbricht, heißt es noch lange nicht, dass man in dieser Zeit nichts gelernt hat“, so ein Teilnehmer. Ein Abbruch des Studiums ist definitiv nicht gleichzusetzen mit einem Scheitern oder Versagen, darüber sind sich alle Anwesenden einig. Ganz im Gegenteil, ein Wirtschaftsvertreter sieht sogar einen Vorteil im Studienabbruch. Auszubildende mit Abitur gehen nach der Ausbildung häufig doch noch an die Universität, um zu studieren. StudienabbrecherInnen hingegen waren schon an einer Universität und bleiben daher eher in einem Unternehmen. Das ist auch für die Unternehmen attraktiv. Außerdem sei das Abbrechen des Studiums eine mutige Entscheidung, das tolerieren viele Unternehmen.

An sich selbst glauben

Eine Teilnehmerin des BarCamps erklärt, prinzipiell sei alles erlaubt. Von Auszeit bis Abbruch, von Lücke im Lebenslauf bis fachfremdes Praktikum. Solange man persönlich etwas aus diesen Etappen mitnimmt und bei einem Vorstellungsgespräch erläutern kann, warum genau dieser Schritt so prägend war, dann sei alles in Ordnung. Personalchefs seien hier deutlich weniger konservativ als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren. Viel wichtiger sei es, selbstbewusst aufzutreten und an sich und seinen Lebensweg zu glauben. Authentizität sei viel wichtiger als der perfekte Lebenslauf.

:Andreas Schneider

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