Bild: Keine Vanillecreme, dafür die Crème de la Crème im Mensatagungsraum: Joachim Zweygert, Ökonom von der Uni Witten/Herdecke, referierte lebhaft bei der Gründungskonferenz des Osteuropa-Kollegs. , SlavistInnen in NRW: Ein Kolleg, das Vereine und Unis verbindet Foto: kac

Universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen, die sich mit unseren östlichen NachbarInnen beschäftigen, schließen sich in einem gemeinsamen Netzwerk zusammen. Vergangenen Mittwoch feierte das Osteuropa-Kolleg NRW seine offizielle Gründung.

Getragen wird das Kolleg von der Ruhr-Uni. Dort haben sich etwa 20 PartnerInnen aus verschiedenen Institutionen zusammen gefunden. Dazu zählen mehrere Lehrstühle der RUB aus der Osteuropaforschung, die Forschungsstelle „Russische Philosophie und Ideengeschichte“, das Seminar für Slavistik/Lotman-Institut für Russische Kultur und das Landesspracheninstitut. Das Osteuropa-Kolleg NRW kooperiert mit Instituten und Lehrstühlen an den Universitäten Münster und Witten/Herdecke, der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne, dem Polnischen Institut in Düsseldorf, mit dem Ikonenmuseum in Recklinghausen, dem Ost-West-Verein und weiteren Einrichtungen.

Meinung

„Auch wenn Russlands Politik Anzeichen der Verletzung der europäischen Friedensordnung aufweist, so sollte die Gründung eines Osteuropa-Kollegs nicht dieser als erstes in Verbindung gebracht werden. Osteuropa ist nicht nur Russland und schon gar nicht nur Wladimir Putin. Osteuropa ist ein Teil unseres Kontinents mit interessanten Kulturen, Historien und Literaturen. Damit sich die ForscherInnen und Studis auf diesem Gebiet besser verständigen können, werden sie nun eine bessere Kommunikationsweise über das Netzwerk haben.“

 

Die Leitung des Osteuropa-Kollegs NRW übernehmen in der Gründungsphase die RUB-Lehrkräfte Prof. Dr. Mirja Lecke von der Slavistik und der Osteuropa-Historiker Prof. Dr. Stefan Plaggenborg. 

Kontroverse Schlussdiskussion

Bürgermeisterin Erika Stahl begrüßte das Kolleg in NRW mit einer Anekdote über die RuhrpolInnen und Video-Grüße vom aserbaidschanisch-russischen Schriftsteller Gasan Gusejnov beglückwünschten das Netzwerk.

Ruprecht Polenz (CDU), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) sowie ehemaliger Abgeordneter im Deutschen Bundestag, hielt eine Auftaktrede für das junge Netzwerk. Die anfänglich lockere Atmosphäre trübte sich, kaum dass Polenz in seiner Rede Putin erwähnt hatte, denn schon begann eine lange Diskussion seitens der Gäste über den russischen Potentaten. Ein Gast zog Vergleiche zur vergangenen Kolonialpolitik, wie andere Länder Massenmorde begangen hätten, und wollte somit verdeutlichen, dass Putins politische Entscheidung wie etwas die Annexion der Krim und die Soldaten in Syrien „normal“ seien.

:Katharina Cygan

Infobox

Der Ost-West-Verein lädt am 22. November zu dem Film „Gloria und Exodus – Geschichte des Schlesischen Adels“ im Casablanca Kino ein.

Welche Rolle der schlesische Adel in den bewegten Zeiten des 20. Jahrhunderts spielte, wird mit den Übergängen vom Kaiserreich zur Demokratie und der nachfolgenden NS-Diktatur sowie an der Besetzung Schlesiens durch die Sovjets nach dem Zweiten Weltkrieg im Film thematisiert.  Für Buch und Regie zeichnen sich Andrzej Klamt und Ronald Urbanczyk verantwortlich.

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