Bild: Stickoxidwerte in Nordrhein-Westfalen: Fast die Hälfte aller Städte über dem Grenzwert befinden sich in NRW. , Grenzwerte überschritten Bild: flickr Trending Topics 2019 (CC BY SA 2.0) https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/

Schadstoffe. Das Umweltbundesamt veröffentlichte Daten zur Stickoxidbelastung im Jahr 2018. Elf der 57 Städte liegen im Ruhrgebiet.

Im vergangenen Jahr lagen 57 deutsche Städte über den EU-Grenzwerten von Stickoxid, wie aus jüngst veröffentlichten Daten des Umweltbundesamts hervorgeht. Davon befinden sich 25, also fast die Hälfte, in Nordrhein-Westfalen und davon elf alleine im Ruhrgebiet. Stickoxid (NO2) ist ein Schadstoff, der die Lunge schädigen kann und vor allem von Dieselmotoren ausgestoßen wird. Besonders Dortmund liegt mit 51 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm und gilt damit neben Köln, Düren und Düsseldorf als Intensivstadt. Doch auch Bochum ist mit 48 Mikrogramm deutlich oberhalb der für unschädlich befundenen Konzentration an NO2. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellte fest, dass bereits ab 20 Mikrogramm negative Gesundheitseffekte auftreten können.
Solingen, Gladbeck, Dinslaken und Mönchengladbach konnten ihre Belastung im vergangenen Jahr auf die vorgegebenen oder zumindest niedrigere Werte reduzieren, Eschweiler überschritt hingegen die Grenze, obwohl sie 2017 noch darunter lagen. Als Antwort auf die hohen Belastungen haben Städte wie Hamburg und Stuttgart Fahrverbote von entsprechenden Autos im Innenstadtgebiet verhängt. Für Bochum steht derzeit eine Klage der DUH (Deutsche Umwelthilfe) aus.

Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts sprach sich für die Nachrüstung von alten Dieselmotoren mit neuen Katalysatoren aus. Zwei Gutachten, die vergangenes Jahr durch das Verkehrsministerium beauftragt wurden, sind sich jedoch uneins, ob der Aufwand einer Hardware-Nachrüstung gerechtfertigt sei, oder die Grenzwerte auch durch Software-Updates erreicht werden können. Autohersteller wie VW kritisierten Nachrüstungen und setzen auf eine Erneuerung der Fahrzeugflotte. Das hätte zur Folge, dass Autofahrer*innen, deren wenige Jahre alten Autos unter Fahrverbote fielen, ihren PKW ersetzen müssten, nachdem Autohersteller wie VW, Audi und Porsche die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte durch Betrug umgingen.                                                                                         

:Stefan Moll

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