Bild: Er ging leider leer aus – deutscher Athlet Alexander Megos in natürlichem Terrain. , Trendsport 2021 auch vertreten YouTube Screenshot

Newcomer. Hoch hinaus – Klettern ist olympisch

Zum ersten Mal traten Athlet:innen im olympischen Rahmen gegeneinander an. 

Unter den neuen Sportarten bei den Olympischen Spielen 2021 ist unter anderem das im letzten Jahrzehnt zunehmend an Beliebtheit gewinnende Klettern vertreten. Klettern – das ist ein allgemein gefasster Überbegriff für einen Sport, der sich in verschiedene Unterkategorien aufteilen lässt. Am bekanntesten ist wohl neben dem Sportklettern in Hallen an künstlichen Griffen das Bouldern, welches im Vergleich zum sogenannten Sportklettern ohne Sicherungspartner alleine durchgeführt werden kann. Es unterscheidet sich maßgeblich von dem Klettern an den langgezogenen Wänden in luftigen Höhen: Bouldern erfolgt an Strecken, welche maximal fünf Meter über dem Boden enden – das heißt, im Kletterjargon, in Absprunghöhe. Es ist daher nicht nötig, sich zusätzlich durch einen Klettergurt abzusichern. Außerdem liegt der Fokus dieser Kategorie auf dem Köpfchen: Die kurzen Boulder, auch „Probleme“ genannt, bestehen aus wenigen schwierigen Zügen, welche zunächst überhaupt durchschaut werden müssen. Hinzukommen weitere Unterarten wie gar Eisklettern oder das Alpine Felsklettern, das grundlegend am Anfang der Klettertradition stand und in der Nachkriegszeit in Amerika seine Wurzeln verortet. Bei Olympia mussten die im Klettersport antretenden Athlet:innen drei Disziplinen des Kletterns bestreiten. Dieses Konzept wurde unter dem Namen „Olympic Combined“ eingeführt und ist ein neu erschaffener Wettkampfmodus, welcher über zwei Runden, Qualifikation und Finale, läuft. Dabei werden in nachfolgender Reihenfolge zunächst Bouldern, dann Speed-Klettern und zuletzt Lead-Klettern absolviert. Speed-Klettern bedeutet genau das, was der Name vermuten lässt: Wer am schnellsten die Wand hochkommt, gewinnt, und schnell heißt im Klettersport sechs bis sieben Sekunden auf einer Wand von 15 Metern. Lead-Klettern ist, stark heruntergebrochen, die traditionellste Art des Kletterns. Es handelt sich um Sportklettern mit einer bestimmten Sicherungsmethode, genannt Vorstieg. Wer an der Wand am weitesten kommt, siegt. In diesen Disziplinen konnte sich bei den Damen die unangefochtene beste Wettkampfklettern unserer Zeit, die Slowenin Janja Gambret, durchsetzen, sowie der Katalane Alberto Ginez bei den Herren. 

Halfpipes, Grinds und Pools 

Skateboarden ist mit den Disziplinen Park und Street in Tokio olympisch geworden. 

Neben dem Klettersport war auch Skateboarden zum ersten Mal bei den olympischen Sommerspielen dabei. Dieser Sport erfreut sich momentan an einem neuen Hype, nachdem er bereits in den 80er und 90er Jahren zum Massenphänomen geworden war. Bei Olympia wurden die Wettkämpfe in den Kategorien Park und Street ausgetragen. Park-Wettbewerbe zeichnen sich durch die typischen Rampen, Halfpipes und Pools aus, in denen die Skater:innen auf Grundlage ihres Styles und ihrer Tricks bewertet werden, besonders zählen dabei die sogenannten Aerials (verschiedene Tricks, die Griffe ans Board und Rotation in der Luft miteinbeziehen) und Grinds (Entlangrutschen mit einer oder zwei Achsen auf dem Rand eines Pools oder einer Rampe, der sogenannten „Rail“). Im Street-Bereich liefern die Sportler:innen klassischerweise an urbanen Elementen ihre Leistungen ab – Treppenstufen, Geländer und co. Für Deutschland ging in der Disziplin Park die 14-jährige Lilly Stoephasius an die Rampe und sie belegte den neunten Platz. Das Besondere: Sie trat dabei gegen weitaus ältere Skaterinnen an, denn beim Skateboarden kommt es alleine auf die Leistung, nicht auf das Alter an. Des Weiteren vertrat der 20-jährige Tyler Edtmayer Deutschland ebenfalls in der Park-Disziplin. Er hatte zuvor bei den RuhrGames den zweiten Platz belegt und sich somit für die Olympia qualifiziert. Nachdem er sich beim Training im olympischen Dorf den Arm gebrochen hatte, reichte es für den 15. Platz. Die erste Olympia-Siegerin der Geschichte wurde die 13-jährige Japanerin Momiji Nishiya in Street. Ihr folgten der Japaner Yuto Horigome, Street Männer, der Australier Keegan Palmer und die Japanerin Sakura Yosozumin in Park. 

:Rebecca Voeste

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