Bild: Quarantäne-Interview via FaceTime – Aleme stand uns Rede und Antwort zu ihren Erfahrungen mit dem Erasmus-Förderprogramm. , Ab nach Frankreich Bild: bena

Interview. Emela Iradjah studiert Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum und verbrachte, im Rahmen eines ERASMUS-Studienaufenthalts, ein Semester an der Université François Rabelais in Tours.

bsz: Was  war  Deine  Motivation,  an  dem  ERASMUS-Programm teilzunehmen?

Aleme Hadjari: Mein Interesse an Sprachen war schon immer groß. Und da ich in der Schule  auch schon französisch gehabt hatte, jedoch Fremdsprachen in meinem Studienfach, den Rechtswissenschaften, etwas zu kurz kommen, entschied ich mich für ein Semester nach Frankreich zu gehen. Also konnte ich passend mit Beendigung meines Grundstudiums einen Auslandsaufenthalt zum Start des fünften Semester beginnen.

Hat das ERASMUS-Programm Dir den ganzen Prozess für ein Auslandsstudium vereinfacht?

Definitiv! Zwar muss man sich im Vorfeld mit einem  Erasmus-Fachkoordinatoren der jeweiligen Fakultät der Uni zusammensetzen, jedoch ist das wesentlich einfacher als selbst auf die Suche nach einer passenden Universität im Ausland zu gehen. Die Fachkoordinatoren beraten einen während  des Bewerbungs- und Auswahlverfahrens und geben im Anschluss Bescheid, ob man eine Zusage bekommen hat oder nicht.
Ich hatte den klaren Vorteil, dass nicht so viele Studierende der Rechtswissenschaft einen Auslandsaufenthalt wahrnehmen wollen, da uns lediglich ein Fremdsprachenschein erlassen wird und sich nicht viele auf einen ERASMUS-Studienplatz bewerben. Deswegen hatte ich relativ schnell die Bestätigung bekommen, dass ich im darauffolgenden Wintersemester nach Frankreich konnte.
Das Gute an ERASMUS ist, dass man nicht nur von dem Projekt finanziell unterstützt wird, sondern auch Auslands-BAföG bekommen kann; zudem sind die Voraussetzungen dafür wesentlich lockerer.

Wie empfandest Du die Zeit in Frankreich? Hattest Du Ansprechpartner*innen vor Ort?

Die Zeit in Frankreich war wirklich schön, ging aber leider viel zu schnell um. Vor Ort hatten wir einen Ansprechpartner, der sich für meine Fakultät um die Auslandsstudierenden gekümmert hat. Dieser hat uns in vielerlei Hinsicht weitergeholfen und uns vor allem die Zweifel genommen, wenn etwas mal nicht funktioniert hat ­­– seien es die Klausuren oder die Organisation im Allgemeinen. Das war definitiv eine gute Stütze für mich.
Für die Freizeitaktivitäten außerhalb der Universität gibt es zusätzlich das ERASMUS Students Network (ESN). Mit dieser Organisation konnten wir Studierende uns untereinander bei verschiedenen Ausflügen besser kennenlernen und die Stadt unsicher machen.

Was hast Du aus der Zeit mitgenommen?

In erster Linie konnte ich meine Französischkenntnisse immens verbessern, von denen ich bis heute noch sehr profitieren kann. Ich konnte nicht nur selbst wachsen in Form von Eigenverantwortlichkeit, die im Ausland verlangt wird, sondern auch in der Selbstständigkeit. Dies hat meinen Charakter sehr geformt.
Natürlich sind in dieser Zeit auch viele Freundschaften entstanden, die bis heute noch bestehen, sodass auch die Sprache mir erhalten bleibt. 

Kannst Du anderen Studis empfehlen ein ERASMUS-Jahr oder Projekt zu machen?

Ich würde es auf jeden Fall empfehlen, mit diesem Förderprogramm ins Ausland zu gehen. Denn es vereinfacht ein Auslandssemester immens. Doch was noch wichtiger ist, ein Auslandssemester ist  für die Persönlichkeitsentwicklung eine ideale Gelegenheit. Und nicht nur das, man verbessert seine Fremdsprachenkenntnisse und lernt tolle Menschen aus den verschiedensten Ländern kennen. Und gerade in meinem Fall denke ich, dass ich einen längereren Auslandsaufenthalt im zukünftigen Berufsleben mit Sicherheit schwieriger gestalten würde. Deshalb halte ich die Studienzeit für eine ideale Zeit, um ins Ausland zu gehen.

:Das Interview führte Abena Appiah

 

Das EuRopean Community Action Scheme for the Mobility of University Students (ERASMUS) – Programm hilft europäischen Studierenden seit über 30 Jahren bei Auslandsaufenthalten an anderen Universitäten innerhalb und außerhalb Europas. Über vier Millionen Student*innen konnten mit Hilfe des Förderprojekts ein Auslandsstudium antreten. Studierende können sich ab dem dritten Semester bewerben und bis zu zwölf Monate Unterstützung erhalten. Diese Zeitspanne steht Student*innen im Bachelor, Master oder während der Promotion zu. Hierbei liegt die Mindestdauer für einen Studienaufenthalt bei drei Monaten und für Praktika bei zwei Monaten. Studierende, die sich in einem Studiengang befinden, der mit einem Staatsexamen abgeschlossen wird, haben die Möglichkeit, bis zu 24 Monate gefördert zu werden. 

Wenn Ihr auch wie Aleme mit ERASMUS ins Ausland wollt, schaut beim International Office der Universität vorbei. Dort findet Ihr eine Liste mit den Teilnehmenden Universitäten und wer für Euer
Studienfach zuständig ist.

 

Mehr Informationen erhaltet Ihr auf: tinyurl.com/InternationalOfficeRUB       

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