Bild: Fleischatlas 2018: Weniger Fleisch oder mehr Innereien? Collage: kac

Konsum. Die Heinrich-Böll-Stiftung brachte kürzlich den Fleischatlas 2018 raus. Die „Rezepte für eine bessere Tierhaltung“ machen auf Probleme in der Tierhaltung aufmerksam.

Seit 2013 erscheint der Fleischatlas regelmäßig. Damals seien viele KonsumentInnen erschüttert gewesen, unter welchen Bedingungen die Tiere in der industriellen Fleischproduktion gehalten werden, heißt es im Vorwort des Fleischatlas 2018. Inzwischen gibt es viele Engagierte, die sich gegen die industrielle Tierhaltung stark machen. Die Anzahl der vegetarisch oder vegan lebenden Menschen habe sich in den vergangenen zehn Jahren auf über vier Prozent verdoppelt. 

Trotzdem sei der Pro-Kopf-Verzehr kaum gesunken. Der Fleischatlas erklärt diese Beobachtung mit Modeerscheinungen wie der „Paleo-Diät“, Protein-Shakes und Bodybuilding-Ernährung.

Schwein – der Deutschen liebstes Fleisch

„Für kein anderes Konsumgut der Welt wird so viel Land benötigt wie für die Herstellung von Fleisch und Milch“, heißt es im Fleischatlas. 

Doch was isst der/die Deutsche am liebsten? Dem Fleischatlas zufolge wird Schweinefleisch am häufigsten konsumiert. Waren es 2011 noch etwa 40 Kilogramm Schwein jährlich, ist der Verzehr 2016 auf knapp über 35 Kilogramm gesunken. Geflügel wird mit knapp 10 Kilogramm und Kalbs- und Rindfleisch mit etwa 8 Kilogramm jährlich verzehrt. Insgesamt sind es 59 Kilo Fleisch jährlich pro Person. 

Konkrete Vorschläge zur Verbesserung der aktuellen Konsumsituation gibt der Fleischatlas auch. Beispielsweise werden dort ein Verbot von XXL-Schnitzelrestaurants vorgeschlagen und eine Begrenzung des Fleischanteils für Kantinen, Mensen oder KiTas thematisiert.

Alles vom Tier!

Weiterhin sei die Tendenz erkennbar, alles vom Tier zu verwenden. Der „nose to tail“-Ansatz sei für FleischesserInnen ein wichtiger werdender Aspekt. „Üblicherweise werden je nach Art nur 40 bis 55 Prozent eines Nutztieres verwendet, und nur etwa ein Drittel macht ‚edle‘ Teile wie das Muskelfleisch aus.“

Der Konsum von Innereien sei in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen: 1984 seien es in Westdeutschland noch 1,5 Kilo gewesen, heute sind es weniger als 100 Gramm, die konsumiert würden.

:Kendra Smielowski

Lest dazu auch den Kommentar von unser Redakteurin Kendra

 

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