She-Ra. Am 15. Mai erschien die letzte Staffel von She-Ra and the Princesses of Power, dem Remake des Klassikers aus den 80ern. Der verdiente Abschluss einer großartigen Serie. 

Wenn wir einer einzelnen Person für eine Vielzahl der großen Cartoon-Serien und Franchises, die in den letzten 50 Jahren erschienen sind, danken müssen, dann wohl Ronald Reagan. Der von ihm eingesetzte Chef der Verbraucherschutzbehörde verhinderte 1981 Regulationen zu Werbung, die sich an Kinder richtet. Das hieß freie Fahrt für Serien wie Transformers, My Little Pony und auch Masters of the Universe, die primär darauf ausgelegt waren, als Werbung für Spielfiguren zu fungieren. Masters of the Universe sprach mit He-Man zuerst vor allem Jungen an, erschloss sich dann jedoch mit She-Ra auch Mädchen als Zielgruppe (das wird an dieser Stelle mal ausnahmsweise nicht dekonstruiert).  

Am 15. Mai erschien die fünfte und letzte Staffel des 2018 gestarteten und von Noelle Stevenson (Bravest Warrios, Duck Tales 2017) für Dreamworks produzierten Remakes von She-Ra, der Serie, die ursprünglich nur produziert wurde um als weiblicher Pendant zu He-Man auch an Mädchen Spielzeug zu verkaufen. Und wie macht es sich? Wenn Ihr mich fragt, haben wir mit She-Ra and the Princesses of Power eine der besten Story-fokussierten Cartoon-Serien der 2000er, auf einer Höhe mit Avatar – Der Herr der Elemente und Gravity Falls, bekommen. Es erzählt die Geschichte von Adora, die zusammen mit Catra, ihrer Freundin seit Kindheitstagen, in der Fright Zone zu Kriegerinnen erzogen wurde. Eines Tages findet sie im Wald ein Schwert, was für sie jedoch alles verändert. Es ist eine Geschichte von Freundschaft, Hass, Rache, Vergebung und so vielem mehr. Das mag alles nichts wirklich Neues sein, aber es ist in jeder Hinsicht einfach On-Point erzählt. Die Twists mögen nicht unvorhersehbar seien, aber sie erfüllen ihren Zweck, die Charaktere haben Komplexität und man fühlt selbst für die, die eigentlich die „Bösen“ sein sollten, immer noch Sympathie. She-Ra überzeugt mit einem diversen Cast, sowohl an Charakteren als auch an ihren Stimmen, und bietet auch jüngerem Publikum gesunde potentielle Vorbilder, egal welchen Geschlechts sie sind oder zu welchem sie sich hingezogen fühlen. Dabei wirkt es nie gezwungen, sondern wird als genau das repräsentiert was es ist: Völlig normal und keiner Erklärung bedürfend.  

 

In der fünften Staffel wächst die Serie noch mal über sich selbst hinaus und bietet einen absolut gebührenden Abschluss, der nicht zu viel offenlässt, aber die Geduld des Publikums auch nicht überansprucht. Die Staffel hat Action, sie ist absolut spannend, emotional und auch optisch oft genug eindrucksvoll. Alles passt einfach, und es ist alles was ich mir erhofft habe, und mehr. Ich kann kaum etwas wärmer empfehlen, als diese Serie zu schauen.               

:Jan-Krischan Spohr 

 

 

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