Bild: Neuer AStA, neue Herausforderungen Symbolbild: stem

Studierendenvertretung. Aber wie können sie ihren Job derzeit machen?

In einem leeren Bürogang im Studierendenhaus neben dem KulturCafé sitzen derzeit fast täglich Ron Agethen (Vorsitz) und Talha Demirci (Finanzen). Als Vorsitzende des AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) sind sie normalerweise dafür da, studentische Angebote zu organisieren und zu leiten. Beispielsweise das alljährliche Sommerfest sowie das KulturCafé und die AStA-Druckerei. Auch ist der AStA Herausgeber dieser Studierendenzeitung. Doch viele dieser Aufgaben fallen durch die geschlossene Uni weg. Dazu kommt: Die beiden Vorsitzenden hatten nahezu keine Vorbereitungszeit. Denn ihr Amtsantritt fand einen Tag vor der Schließung der Uni statt. Einfach war das nicht, so Ron: „Es stellte sich erst einmal die Frage: Was ist zu tun? Wie halten wir die Kommunikation aufrecht? Wie sieht es mit der Beschlussfähigkeit aus? Das sind alles Sachen, die dann erstmal direkt auf uns eingebrettert sind. Da mussten wir uns erst einmal einarbeiten.“ Nun sei der AStA jedoch darauf fokussiert, das Online-Semester so gut es geht, zu begleiten. Derzeit arbeiten die Referate des AStA daran, ihre Angebote zu digitalisieren. Dazu wird derzeit erwägt, einen Server über die Software TeamSpeak bereitzustellen, über die sich Studierende beispielsweise in Lerngruppen treffen können oder die üblichen Beratungsangebote wie die Sozial-, Lebens-, Eltern- und BAföG-Beratung in Anspruch nehmen zu können. Die Beratungsangebote sind allerdings nach wie vor auch telefonisch und per Mail wahrnehmbar.

Außerdem soll es zukünftig eine Beschwerdestelle geben, bei der sich Studierende melden können, wenn sie Probleme mit Dozierenden haben, beispielsweise aufgrund der nun stattfindenden Online-Lehre. Dies sei notwendig, so Talha, damit „man eine dritte Partei hat, die überhaupt nicht involviert ist. Weil es sein kann, dass Studierende, die in dem Fachschaftsrat sind oder bei dem Professor arbeiten sich nichts vermiesen wollen, indem sie zu dem Professor gehen und sagen, es beschweren sich Leute.“
Die Beratungsangebote haben den Vorteil, dass durch den AStA ein direkter Draht zu den Organen der Universitätsverwaltung besteht.  Wo in Fakultäten oder sonstigen Angeboten häufig noch mehrere Verwaltungsebenen zwischen Studierenden und dem Rektorat liegen, sprechen die AStA-Vorsitzenden regelmäßig mit dem Rektorat und der Kanzlerin der RUB. So können Probleme in der Theorie schneller Gehör finden.

Schlechter sieht es da schon bei den physischen Angeboten aus. Mit dem Ausfall des Sommerfests und dem fehlenden Präsenzstudium fallen wichtige Aufgabenbereiche weg, die auf dem Campus stattfänden. Zudem nehmen das KulturCafé und die AStA-Druckerei keine Einnahmen ein. Die Angestellten sollen jedoch nichts zu befürchten haben. „Entlassen werden wir nicht, das ist denke ich klar. Wir wollen aufgrund der aktuellen Situation nicht noch dazu beitragen, dass Leute ihren Job verlieren. Das ist höchste Priorität.“ äußerte sich Ron Agethen. Trotzdem möchte der AStA auch nicht auf Präsenzangebote verzichten. So soll demnächst eine Fahrradwerkstatt entstehen, die jeden Donnerstag von Studierenden genutzt werden kann und von einem erfahrenen Mechaniker betreut wird.

:Stefan Moll

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