Bild: Die Panama-Papers: Steuerhinterziehung und Geldwäsche
Dank eines unbekannten Whistleblowers (oder einer Whistleblowerin) ist es der „Süddeutschen Zeitung“ gelungen, die sogenannten Panama-Papers auszuwerten und die unmoralischen Aktivitäten der rund 14.000 Klienten von Mossack Fonseca aufzudecken. Jedoch sollten wir uns die Frage stellen, warum nur gewisse Gruppen bzw. einzelne Individuen in der Öffentlichkeit angeprangert werden. 
 
Steuerhinterziehung ist kein neues Thema in Deutschland. In den letzten Jahren gab es genug Fälle, bei denen vermögende Menschen durch sogenannte Steuersünder-CDs aufflogen und die Öffentlichkeit Wind davon bekam. Dieses Mal ist es im Grunde dasselbe, nur dass die Dimension eine viel größere ist. Der panamische Offshore-Dienstleister Mossack Fonseca half in seinem knapp 30 jährigen Bestehen Kunden aus der ganzen Welt bei Steuerhinterziehung und Geldwäsche. 
 
Der Großteil der Schlagzeilen um die Panama-Papers lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Schmähartikel gegen Putin und seine Freunde und Untergebenen, das Assadregime, einige dem Westen unangenehme Staaten sowie einzelne Regierungschefs/-chefinnen von Poroschenko bis zum saudischen König. Selbstverständlich gibt es auch periphäre Kollateralschäden, wie den isländischen oder britischen Premier, aber die sind höchstens die Spitze des (westlichen) Eisberges; von den US-AmerikanerInnen hört man nichts, obgleich diese genauso verstrickt sind. 
 
Im Westen nichts Neues
 
Da die Originaldaten in ihrer vollen Größe nicht veröffentlicht werden, kann nicht von Transparenz gesprochen werden. Die Medien können sonst was aus dem Material machen. Diesbezüglich verwundert aber auch die/der anonyme WhistleblowerIn, dessen/deren Hintergründe und Motive überhaupt nicht thematisiert oder aufgeklärt wurden; man vergleiche mal den Trubel rund um Snowden und die NSA-Affäre. 
 
Dass Steuerflucht auch legal und in unserer unmittelbaren Nähe einwandfrei funktioniert, beweist unser guter alter EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Während seiner Amtszeit wurden in Luxemburg über 300 Steuerabkommen mit internationalen Großkonzernen abgeschlossen, wodurch Steuern im Wert von mehreren Milliarden Euro am Fiskus vorbei verloren gingen. 
 

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