Bild: Der Manager der Studierendenschaft: AStA-Vorsitzender Martin Wilken (NAWI)., Das Akronymicon – :bsz knackt den Gremiencode IV: AStA – Die Sprachrohre, OrganisatorInnen und ManagerInnen der Studierendenschaft :mb

Wenn die großen Medien mal darüber berichten, „was die Studierenden wollen“, fragen sie eine Person, die stellvertretend für alle Studierenden einer Hochschule spricht. Bei uns ist Martin Wilken, 23, das Sprachrohr aller Studis der RUB. Martin ist Vorsitzender des AStA – jenes Gremiums, das unseren Uni-Alltag entscheidend mitbestimmt.

Der Allgemeine Studierendenausschuss setzt sich für die Interessen der Studierenden ein und ist eine der ersten Anlaufstellen, wenn man als Studi Unterstützung sucht. Dieser hilft in finanziellen Notfällen und kann etwa den Sozialbeitrag übernehmen. Zudem bietet der AStA unter anderem eine kostenlose Rechtsberatung für Studierende an. „Wo findet man so etwas sonst?“, fragt Martin.

Er war schon in der Realschule Schülersprecher. Schon immer spürte er den „Drang, andere zu unterstützen und zu vertreten“. Als er vor drei Jahren an die Uni kam, nahm er sich vor, einfach sein Studium durchzuziehen. Dennoch engagierte er sich dann hochschulpolitisch und ist nun an der Spitze der Studivertretung.

Der Chemiestudent vergleicht seine Pflichten mit denen eines Managers: „Zu meinen Aufgaben gehört es, ein Auge auf die Projekte und Gelder zu haben, welche die Studierendenschaft betreffen. Dafür bin ich verantwortlich und hafte letztlich mit meinem Privatvermögen.“

NurDemir. Foto. mbWas tun mit 1,4 Mio. Euro im Jahr?

Der AStA bekommt 16,50 Euro von Eurem Semesterbeitrag – da kommt bei über 40.000 Studis eine Menge zusammen. Das Geld verwendet der aktuelle AStA verstärkt für Service-Angebote. Man kann das Gremium natürlich auch anders verstehen und etwa allgemeinpolitische Aufgaben außerhalb des Campus wahrnehmen. „Dann gibt es noch die Dinge, die man nicht direkt sieht“, erinnert Martin. Damit meint er, dass der AStA auch die Arbeit des Rektorats und anderer Gremien begleitet und Einfluss auf die Gestaltung der Uni nehmen kann.

Der AStA gliedert sich in acht sogenannte Referate mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Die Studentin Nur Demir ist Referentin für Kultur, Sport und Internationalismus. „Ich kam zufällig durch Freunde in die Hochschulpolitik. Was mir am meisten Spaß macht, ist der Kontakt mit den verschiedenen Persönlichkeiten, das Organisieren von Veranstaltungen“, sagt Nur. „Ich glaube, dass ohne den Beitrag des AStAs für Campuskultur die Gemeinsamkeiten, welche die Studierenden haben, weniger auffallen würden.“ Es ist kein Zufall, dass viele ihrer Veranstaltungen im KulturCafé stattfinden: Das KuCaf wird vom AStA betrieben.

Auch Susanne Schütz mag den Kontakt mit anderen Menschen, weshalb sie im Service-Referat Ansprechpartnerin „für alle Studierenden in allen Belangen“ ist, wie sie sagt. Andere ReferentInnen arbeiten im Hintergrund. So etwa im Referat für Hochschulpolitik, wo auch die Vernetzung mit den ASten anderer Hochschulen stattfindet, um etwa gemeinsam eine bessere Verhandlungsposition beim VRR-Ticket zu erlangen, erklärt Jura-Student und Referent Marcel Singer.

:bsz-Info

AStA steht für Allgemeiner Studierendenausschuss. Die Studierendenvertretung wird vom Studierendenparlament (StuPa) gewählt, das wiederum einmal im Jahr von allen Studierenden gewählt wird. Derzeit stellen die Listen NAWI, Jusos, IL, GEWI, REWI und Piraten den AStA-Vorstand und die 42 ReferentInnen. Mehr zum StuPa gibt es in der nächsten Ausgabe.

Der AStA ist Herausgeber der :bsz.

In der Reihe „Das Akronymicon“ deckt die :bsz gnadenlos auf, welche Gremien sich hinter obskuren Abkürzungen verbergen, wie viel Macht sie besitzen und was sie vorhaben. In den nächsten Ausgaben entschlüsseln wir …

:bsz 1020 – StuPa (war ursprünglich für die :bsz 1018 angekündigt, aber zugunsten aktueller StuPa-Berichterstattung geschoben)

:bsz 1021 – Hochschulpolitische Listen

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