Kommentar. Der Krieg in der Ukraine dauert weiterhin an und hat bereits massive wirtschaftliche Sanktionen gegenüber der russischen Regierung nach sich gezogen. Nun legt auch Sportwelt nach und schließt russische Sportverbände und Sportler:innen bis auf weiteres von Wettbewerben aus. 

Die FIFA teilte mit, dass die Fußball-WM in Katar dieses Jahr ohne Russland stattfindet und das Playoff-Spiel am 24. März gegen die polnische Mannschaft, welche ohnehin nicht zu diesem Spiel angetreten wäre, nicht stattfinden wird. Bei der Frauen WM im Juli ist Russland ebenfalls ausgeschlossen. Auch in der Europa League meldete sich die UEFA zu Wort und sagt das Achtelfinal-Spiel RB Leipzig gegen Spartak Moskau ab und bringt den RB Leipzig damit automatisch ins Viertelfinale. Hier wird außerdem das Finalspiel, das ursprünglich in St. Petersburg stattfinden sollte, auf einen anderen Ort verlegt. Der Volleyball-Weltverband zieht ebenfalls Konsequenzen und verlegt die anstehende WM im August von Russland an einen anderen Austragungsort und schließt ebenfalls jede russische Teilnahme aus. Auch im Bereich E-Sports werden erstmals russische Teilnehmer:innen von vielen Turnieren und Events ausgeschlossen. Das Olympische Komitee fordert auf, alle russischen und belarussischen Sportler:innen von internationalen Sportveranstaltungen auszuschließen und entzieht Wladimir Putin und zwei weiteren hohen Regierungsmitgliedern ihren Olympischen Orden. Einen Aufruf zum Ausschluss gab es bereits 2018 in Folge eines Doping-Skandals und 2008 als Russland in Georgien einen Krieg startete und gegen den olympischen Frieden verstoßen hat.. 

 Putin versteht das Machtspiel zwischen Sport und Politik sehr gut und weiß, wie sich das Auftreten russischer Sportler:innen und Mannschaften auf die Innen- und Außenpolitik auswirkt. Schon in der Sowjetunion trug der Sport eine identitätsbildende Rolle, die sich auch heute noch deutlich bemerkbar macht. Dass nun der Ausschluss von Sportveranstaltungen gefordert und umgesetzt wird, ist sicherlich ein richtiger Schritt, um ein Zeichen gegen die kriegerischen Auseinandersetzungen Putins zu setzen. Immerhin besteht für Russland ein wirtschaftliches Interesse an der Sportwelt. Dabei sollten wir jedoch nicht vergessen, dass dabei vor allem die individuellen Sportler:innen leiden, die den Ausschluss zwar größtenteils unterstützen, aber deren jahrelange Mühen nun keine Anerkennung finden können. Ebenso wie unter den wirtschaftlichen Sanktionen, leiden viele russische Bürger:innen, die nicht für den Krieg verantwortlich gemacht werden können. 

:Artur Airich

 

 

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