Bild: Feuer und Wasser? Edd (André Dinter) und Manna (Sahar Raie) sind ein ungleiches Duo. , Gesellschaftliches Miteinander oder Parallelgesellschaft? Das Theaterstück "Inklusionsgefahr!" provoziert mit aktuellen Bezügen. Foto-Quelle: Sahar Raie

„Nichts ist Dein Problem, nichts ist mein Problem. Wer ist an den Problemen schuld? Die Gesellschaft!“ Diese Zeilen monologisiert Edd (André Dinter), Wissenschaftler mit viel Hirn und wenig Empathie. Sein eigentlicher Dialogpartner in dieser Szene ist über alle Berge. So bleibt nur das Publikum zur Belehrung – aber auch zur Unterhaltung. 

In „Inklusionsgefahr! – Die Neuausgabe!“, einer Tragikomödie mit kabarettistischen Elementen, verfasst von der aus dem Iran stammenden Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Sahar Raie, geht es um das gesellschaftliche Miteinander. Borderlinerin Manna (Sahar Raie) braucht dringend eineN MitbewohnerIn. Schließlich zieht Edd ein. Beide sind auf ihre Weise Teil einer Sozialgruppe, die nicht wirklich zur Gesellschaft gehört. Doch: Die empathische Manna und der rationale Edd lernen im Laufe der Zeit voneinander.

Dick und Doof

Autorin Raie erklärt, die Figuren Manna und Edd seien Pendant zu großen Duos wie Ernie und Bert oder Dick und Doof – ein unzertrennbares Team. Beide – und auch die anderen Figuren – beweisen, dass Inklusion mit Menschlichkeit und Liebe funktionieren kann. Eine integrative Gesellschaft reicht nicht. Parallelgesellschaften reichen nicht. So ist die Tragikomödie, die in ihren Grundzügen im Dezember diesen Jahres drei Jahre alt ist, auch ein Fingerzeig. Neben dem Wunsch nach Miteinander lässt Raie auch persönliche Erfahrungen einfließen: „Die Figuren enthalten Teile meiner Persönlichkeit.“ Auch jetzt ist das Stück noch nicht in seinem Endstadium. Doch ein Endprodukt ist auch nicht das Ziel Raies. Die Figuren entwickeln sich stetig fort, aktuelle Bezüge, wie beispielsweise eine Karikatur Merkels, werden geschaffen.          

:Andrea Lorenz

ZEIT:PUNKT

Inklusionsgefahr! – Die Neuausgabe!

24. und 25. März, 20 Uhr. Thealozzi, Bochum.

Eintritt 10 Euro, erm. 7 Euro.

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