Bild: Symbolbild, Aufstiege, Rekorde und Europa cc0

Die Wurzeln des Vereins 

Der VfL Bochum hat eine lange Tradition, doch wie lang ist sie wirklich und woher kommt der Bochumer Verein? 

Der Verein in seiner heutigen Form und unter seinem heutigen Namen entstand am 14. April 1938. Interessant dabei: Der Name VfL (Verein für Leibesübungen) Bochum 1848, so wie es das Vereinswappen trägt. Dieser stammt daher, dass 1938 mehrere Vereine fusioniert wurden, nicht nur in Bochum. Dessen Ursprung ist, laut sport.de, dass der damalige Oberbürgermeister von Bochum im Sinne des „(sport-)politischen Vorgehen der Nationalsozialisten“ gehandelt hat. Er habe die Vereine damit gelockt, er würde ihnen danach alle Altschulden erlassen. So haben sich also die drei Sportclubs dazu entschieden. Einer von ihnen war der Turnverein Bochum. Dieser entstand nach einem Zeitungsaufruf vom Juli 1848, doch die eigentliche Gründung fand erst am 18. Februar 1849 statt. Er war von einer Kurzlebigkeit gezeichnet, denn schon 1851 wurde der Verein zwangsaufgelöst und verboten. Das hielt neun Jahre an, bis er sich als Turnverein Bochum neu gründete. Fast ein halbes Jahrhundert später im Jahre 1904 bekam der Verein seine Zahl in den Namen. Dabei besannen sie sich jedoch auf 1848, auch wenn das nicht das eigentliche Gründungsdatum war. Diesen Umständen verdankt der VfL einen Teil seines Namens. Der TV 1848 Bochum bekam 1911 erstmalig eine Fußballabteilung und schloss sich acht Jahre später dem SuS (Sport und Spiel) Bochum an.
Der zweite Verein des Zusammenschlusses war TuS (Turn- und Sportverein) Bochum. Ursprünglich war es der SuS Bochum, welcher 1908 gegründet wurde. Wie bereits erwähnt, fusionierte dieser mit dem TV 1848 Bochum. Aufgrund von Konflikten trennten sich die beiden Vereine 1924 wieder, wonach der SuS sich Spielverein TuS 08 Bochum nannte. 

Der dritte und damit letzte Verein, aus dem sich der heutige VfL zusammensetzt, ist der Sportverein Germania 1906 Bochum, welcher sich tatsächlich 1906 gründete, aber unter anderem Namen. Der erste Name war Fußballklub Bochum, welcher schon nach zwei Jahren zu Sportverein Germania 1906 Bochum geändert wurde. Dem schloss sich 1924 der wiederum andere Verein Vorwärts Bochum an, ohne den Namen der Germania zu ändern.

:Lukas Simon Quentin

Guter alter VfL

Auch wenn sich viele Fans wohl nicht mehr daran erinnern können, hatte der VfL auch schon vor seinem neuesten Wiedersehen mit der ersten Bundesliga schon so einige Gründe zum Feiern. Vor genau 50 Jahren gelang den damaligen Regionalligisten zum ersten Mal der Sprung in die Bundesliga, wo die Ruhrgebietler es sich auch direkt bequem machten. Ganze 22 Jahre hielten sich die sogenannten „Unabsteigbaren“ in der Erstklassigkeit, in denen regelmäßig ein erbitterter Abstiegskampf geführt und gewonnen, aber nie eine Platzierung im oberen Drittel der Tabelle erreicht wurde. Unter anderem trug dabei auch schon der heutige B-Promi Thorsten Legat zum Bochumer Klassenerhalt bei. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der VfL zum regelrechten Fahrstuhlverein, denn bis 2006 stieg der Traditionsverein ganze vier Male ab in die zweite Bundesliga, worauf jedes Mal der direkte Wiederaufstieg ins Oberhaus folgte. Dieses Kunststück gelang Bochum so oft wie keinem weiteren Verein in der Bundesligageschichte.
Sogar zu internationalen Auftritten brachte die Mannschaft es schon, denn nach einem fantastischen fünften Platz in der Saison 1996/97 gelang die Qualifikation für den UEFA-Pokal. Im Vorgängerwettbewerb der Euro League konnte man sich gegen Trabzonspor und den FC Brügge durchsetzen und schied erst, trotz einer glorreichen Führung im Amsterdam, im Achtelfinale gegen Ajax aus. 2004 kam es wieder zur Teilnahme auf europäischer Ebene, die allerdings nach einer Niederlage gegen Standard Lüttich ein schnelles Ende fand.
Auch den Torschützenkönig konnte der VfL auch schon drei Mal aus der eigenen Mannschaft stellen. Der derzeitige Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft Stefan Kuntz erzielte in der Saison 1985/86 als damaliges Talent 22 Tore für Bochum. 2003 teilte sich der Spanier Thomas Christiansen die Torjägerkanone dank 21 Toren mit dem Bayerner Superstar Giovane Élber, bevor sich der Grieche Theofanis Gekas 2007 mit 20 Toren in die Bochumer Geschichtsbücher schrieb. 

:Henry Klur

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